Kirchheim
Im AKB wird seit 50 Jahren Inklusion gelebt

Soziales Gemeinsam Freizeit verbringen: Dafür steht der Aktionskreis für Menschen mit und ohne Behinderung.

Kirchheim. Die Geschichte des AKB begann vor 50 Jahren mit Sonntagsausflügen: Damals luden Mitglieder der Jungen Gemeinde Kinder und Jugendliche mit einer geistigen Beeinträchtigung mehrmals im Jahr zu Ausflügen ein. Das Interesse daran wuchs und führte schließlich im Herbst 1972 zur Gründung des „Aktionskreises Behinderte“. Zwei Jahre später wurden auch die Clubs ins Leben gerufen. Sie sind bis heute das Herzstück des AKB. In jedem der insgesamt acht Clubs sind zwischen 15 und 20 überwiegend junge Menschen mit und ohne Beeinträchtigung aktiv. Sie treffen sich regelmäßig, um gemeinsam etwas zu unternehmen. 

Oberbürgermeister gratuliert

Um dies gebührend zu feiern, hat der AKB zur Jubiläumsfeier in die Kirchheimer Stadthalle eingeladen. Auch Oberbürgermeister Dr. Pascal Bader gehörte zu den Gratulanten und brachte als Geschenk einen Scheck über 350 Euro für die Vereinsarbeit des AKB mit. Auch von der Lebenshilfe wurden Glückwünsche sowie eine große Kiste voller Spiele übergeben. Die Theatergruppe begeisterte mit mehreren kurzen Stücken und schuf mit Tüchern und einer einzelnen Lichtquelle faszinierende Bilder. Später begeisterte Clown und Zauberer Tilo Schoppe die Gäste.

Ehemalige waren ebenso zum Feiern gekommen wie junge AKBler, insgesamt feierten rund 160 Menschen mit und ohne Beeinträchtigung das 50-jährige Bestehen des AKB. Bereit, um sich gemeinsam weiterzuentwickeln, sich neuen Herausforderungen zu stellen und weiterhin Vordenker in Sachen Inklusion zu sein.

Schließlich geht es um die Fortführung einer erfolgreichen Geschichte. Schon zwei Jahre nach der Gründung waren es schon 90 junge Menschen mit und ohne Beeinträchtigung, die sich regelmäßig trafen und gemeinsam ihre Freizeit verbrachten. Völlig unbedarft und ohne Vorbehalte oder Berührungsängste wurde gemeinsam gebastelt, gekocht, getanzt und Ausflüge unternommen. Der unvoreingenommene Kontakt führte nicht selten zu tiefen Freundschaften. Mit der Zeit kamen neben den regelmäßigen Clubtreffen Aktionen und Veranstaltungen hinzu. Bis heute gehören vier bis fünf Wochenend-Freizeiten im Jahr zum Programm, ebenso eine Oster- und eine Sommerfreizeit.

Von Anfang an standen der AKB und die Lebenshilfe Kirchheim in engem Austausch miteinander: Geteilte Räumlichkeiten und das Bereitstellen einer Stelle für Zivildienstleistende oder Bufdis durch die Lebenshilfe machen dies deutlich.

Begegnung auf Augenhöhe

Inzwischen heißt der AKB „Aktionskreis für Menschen mit und ohne Behinderung“, der Grundgedanke an Begegnung auf Augenhöhe war aber schon 1972 tief verankert und hält sich bis heute: Wer Unterstützung benötigt, bekommt sie – wer Unterstützung geben kann, gibt sie. Mit diesem Handeln trägt der AKB nun seit 50 Jahren zu einer inklusiven Gesellschaft bei. Seine Ziel ist nach wie vor eine Gesellschaft, in der Gemeinsamkeiten mehr zählen als Unterschiede – und in der jeder und jede genau so angenommen wird, wie er oder sie ist.pm