Kirchheim
Im Archiv geblättert: Vor 50 Jahren zieht moderne Technik an Kirchheimer Schulen ein

Fortschritt Fremdsprachenlernen kann so einfach sein – das zumindest vermittelte das neue Sprachlabor, das den Schülerinnen und Schülern des Wirtschaftsgymnasiums, der Wirtschaftsschule und der Höheren Schule in Kirchheim ab dem Frühjahr 1973 zur Verfügung stand.

Kirchheim. Heute bedienen sich jungen Menschen wohl eher entsprechender Apps auf dem Handy, schauen vielleicht ihre Lieblingsserie in einer Fremdsprache oder suchen den Kontakt zu Muttersprachlern. Doch damals war ein riesiger Apparat das Höchste der Gefühle. Wie der Teckbote am 9. Februar berichtete, nutzten knapp 500 junge Menschen die moderne Maschine, um neben Englisch und Französisch auch Spanisch zu lernen. Die sogenannte Sprachlehranlage verfügte über 32 Plätze und zwei verschiedene Verfahren: Mitsprechen und Folgesprechen sowie ein elektronischer Repetitor. Die Programmverteilung an die Schüler erfolgte über Mikrofon, Band, Schallplatte oder Radio. Mithilfe des Repetitors konnten einzelne Worte oder Sätze, ja sogar ganze Diktate an den oder die Schüler weitergeleitet werden. Erklang ein Pfeifton im Kopfhörer, musste nachgesagt werden, was vorgesprochen war. Dabei hörte er seine eigene Stimme und konnte so die Aussprache selbstständig kontrollieren. So kamen die Schülerinnen und Schüler innerhalb einer Schulstunde nicht nur ein- oder zweimal dazu, etwas auszusprechen, sondern zum Teil 20 Minuten lang, oder mussten im Vierphasensystem Vorgesprochenes erst nachsprechen, dann abwandeln, das Abgewandelte richtig hören und schließlich dies noch einmal wiederholen. Wer zu Hause einen Kassettenrekorder besaß, konnte die ganze Stunde mitschneiden und zu Hause weiternutzen. tb