Kirchheim
Im Kirchheimer Rathaus schrillen die Alarmglocken

Übung Die Stadtverwaltung ist für den Ernstfall bestens gerüstet. Nur ein paar Rauchmelder fehlen noch.

Kirchheim. Von der Schule kennen es hoffentlich alle: eine Brandschutzübung. Am Mittwoch gab es das mitten in Kirchheims Innenstadt, im Rathaus. Kurz vor Mittag schrillten die Alarmsirenen in dem markanten Gebäude, das vor 300 Jahren erbaut worden ist. Die Übungsannahme: Im Elektroverteiler im Untergeschoss des Rathausanbaus ist ein Schwelbrand entstanden. Alle Rauchwarnmelder, die per Funk miteinander vernetzt sind, reagieren umgehend und schlagen auf allen Stockwerken Alarm. Das hat nahezu im gesamten Haus bestens funktioniert. Auch draußen auf der Straße war der schrille Sirenenton noch deutlich zu vernehmen.

Allerdings war der Alarmton nicht überall im Rathaus in der notwendigen Lautstärke zu hören, wie Pressesprecher Robert Berndt im Anschluss an die interne Manöverkritik berichtete: „Es hat sich gezeigt, dass an einzelnen Stellen noch nachgebessert werden muss.“ Demzufolge werden in den nächsten Tagen noch weitere Rauchmelder installiert. Das sei  aber die einzige Rückmeldung gewesen, dass bei der Räumungsübung etwas nicht wie gewünscht funktioniert habe.

Die erste Übung im Rathaus

Robert Berndt zufolge hat es eine solche Übung noch nie im Kirchheimer Rathaus gegeben. Insofern war die Übung ein voller Erfolg. Es hat sich erwiesen, dass das Rathaus in kürzester Zeit komplett geräumt werden kann. Was einige der Bediensteten irritierte: Mittwochs ist das Rathaus für den normalen Publikumsverkehr geschlossen. Insofern hat sich bei der Übung nicht gezeigt, wie schnell Besucher ins Freie gelangen würden. Allerdings ist es sinnvoll, den Probealarm nur intern zu üben, weil unter komplett unvorbereiteten Gästen leicht eine Panik ausbrechen könnte.

„Wichtig ist es, die Abläufe zu verinnerlichen“, stellt Robert Berndt fest. Das gilt insbesondere für die sechs „Stockwerksbeauftragten“, die jeweils auf ihrer Etage von Raum zu Raum gehen müssen, um sicherzustellen, dass alle ihre Büros verlassen haben und dass Fenster und Türen geschlossen sind. Am Sammelpunkt, der sich vor dem Bären befindet und der tatsächlich als großer Punkt im Straßenpflaster gekennzeichnet ist, erstatten die Stockwerksbeauftragten dem Sammelstellenleiter Bericht, dass sich alle Personen im Freien befinden.

Der Sammelstellenleiter wiederum leitet diesen Bericht im Ernstfall an den Einsatzleiter der Feuerwehr weiter. Am Mittwoch war das allerdings nicht nötig, weil die Feuerwehr nicht vor Ort war. Es ging rein um die Evakuierung des Rathauses, und die hat reibungslos funktioniert. Rund 50 Personen konnten das Gebäude innerhalb weniger Minuten verlassen, wie Robert Berndt mitteilte: „Darunter befanden sich auch acht interne Besucher, die ihren Arbeitsplatz in anderen Gebäuden haben, aber zu Besprechungen ins Rathaus gekommen waren.“

Solche Räumungsübungen sollen künftig einmal im Jahr stattfinden. Das gilt nicht nur fürs Rathaus, sondern für alle Räumlichkeiten, in denen Dienststellen der Stadtverwaltung untergebracht sind.    Andreas Volz