Kirchheim

Impulse für ein sauberes Kirchheim

Aktion Mit gutem Beispiel vorangegangen sind rund 250 Freiwillige aus Vereinen und Schulen. Am Samstag haben sie in Kirchheim Müll eingesammelt. Von Daniela Haußmann

Beim Kirchheimer Markungsputz packen alle Generationen mit an.Foto: Daniela Haußmann
Beim Kirchheimer Markungsputz packen alle Generationen mit an.Foto: Daniela Haußmann

Beim zehnten Markungsputz in der Stadt Kirchheim und ihren Teilorten ist wieder allerhand Unrat zusammengekommen. Mit vereinten Kräften hieven die Mitglieder von 19 Vereinen Stühle, Schränke, Fahrräder und allerhand Schrott, den der eine oder andere Bürger einfach auf den Grünflächen abgeladen hat, auf die Anhänger der Traktoren.

Kaum sind die ersten 30 Minuten der Aktion verstrichen, ist die Ladefläche eines Ötlinger Putztrupps auch schon bis zum Rand voll. Ob in Hecken, am Wegesrand, in Gräben oder auf Wiesen - jeder Winkel der rund fünf Kilometer langen Strecke wird von den freiwilligen Helfern genau unter die Lupe genommen.

Mit von der Partie ist auch die Christliche Pfadfinderschaft Royal Rangers Kirchheim. Zu ihnen gehört auch der achtjährige Simon, der „jede Menge Papier und mehrere Handschuhe gefunden hat“. Der Schüler ist von dem Wegwerfverhalten, das manche Leute an den Tag legen, nicht begeistert. „Meinen Klassenkameraden sage ich immer, dass sie alles in den Papierkorb werfen sollen. Wenn sie das nicht tun, dann mache ich das eben“, erzählt Simon, der kritisiert, dass viele Erwachsene ihrer Vorbildfunktion nicht gerecht werden. „Eigentlich müssten sie mit gutem Beispiel vorangehen“, findet der Achtjährige. „Immer, wenn ich Erwachsene sehe, die einfach etwas auf die Straße werfen, spreche ich sie dar- auf an. Aber die reagieren meistens nicht.“ Das bedauert Simon, denn aus seiner Sicht ist es wichtig, die Umwelt zu schützen.

Laut Christian Maiwald sind vor allem die Bürgerseen, die Hahnweide und die Straße beim McDonalds Brennpunkte in Sachen Müll. Der Leiter des Baubetriebshofes bestätigt Simons Beobachtungen. „In der Gruppe der Erwachsenen verzeichnen wir das höchste Aufkommen an illegal entsorgtem Unrat“, berichtet der städtische Mitarbeiter, der sich wünschen würde, dass künftig noch mehr Schulen am Markungsputz teilnehmen. „Schließlich sollen junge Menschen im Umgang mit Müll und Umwelt sensibilisiert werden“, erklärt Maiwald, für den sich diese Botschaft im Rahmen der Aktion auch sehr gut an Schüler höherer Klassenstufen vermitteln lässt.

Bibiana Schlecht, die Mitglied bei den Trad-Bognern von der Teck ist, einem Verein für traditionelles Bogenschießen, sammelt Schnapsflaschen, Fahrradfelgen und Tüten ein. Obwohl sie in Esslingen wohnt, nimmt sie an der Aktion teil. Für sie eine Selbstverständlichkeit. „Schließlich halte ich mich als Bogenschützin oft in der Natur auf und möchte deshalb, dass in Wald und Flur sauber ist“, erklärt sie. „Das sorgt für eine hohe Aufenthaltsqualität im Freien, und ich möchte der Stadt Kirchheim etwas zurückgeben, weil sie uns unseren Trainingsplatz zur Verfügung stellt.“ Christian Maiwald ist für dieses Engagement dankbar. Schließlicht tragen die 250 Helfer zur Entlastung der Mitarbeiter des Baubetriebshofes bei. Maiwald ist überzeugt, dass ihr beispielhafter Einsatz von vielen Bürgern wahrgenommen wurde. „Ich denke, dass deshalb Impulse für ein sauberes Kirchheim gesetzt wurden“, bilanziert der Leiter des Baubetriebshofes.

Bei der Aktion sind rund 20 Kubikmeter Unrat zusammengekommen. Laut Christian Maiwald ein seit Jahren gleichbleibendes Ergebnis. „Dass sich die Gesamtmenge nicht erhöht, ist ein Zeichen dafür, dass unsere Bemühungen Früchte tragen“, resümiert er. Außerdem muss es nicht sein, dass sich Kinder oder wildlebende Tiere an unsachgemäß entsorgten Flaschen, Dosen und anderen Gegenständen verletzen.

5 Beim Scherbentelefon kann man sich melden, wenn man illegal entsorgten Müll gefunden hat. Die Mitarbeiter der Stadt sind erreichbar unter der Telefonnummer 0 70 21/50 21 62.