Kirchheim

In Kirchheim wird die City „smart“

Digitalisierung Stadt will mit Unternehmen und Organisationen eine gemeinsame Online-Plattform entwickeln.

Symbolbild
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Kirchheim. Kirchheim soll zur „Smart City“ werden - zu einer Stadt also, in der sich alle möglichen Bedürfnisse digital stillen lassen. Die Stadt plant, mit verschiedenen Unternehmen und Organisationen wie zum Beispiel dem GO Verlag, dem City Ring und dem Bund der Selbständigen (BDS) eine gemeinsame Online-Plattform zu erstellen. Diese Plattform soll wie ein digitales Schweizer Messer funktionieren und für möglichst viele Zwecke das Universalwerkzeug darstellen.

Zunächst ist es eine Plattform, die Informationen anbietet, ähnlich wie andere Kanäle im Internet. Dann soll es eine Plattform für Händler und Gewerbetreibende sein, um für sich und ihre Produkte zu werben. Auch Veranstaltungshinweise oder Tageskarten der Gastronomie sind im Angebot. Das allein wäre noch nichts Neues, man kennt es schon - allenfalls nicht ganz so stark gebündelt.

Das „Smart City“-Portal kann aber noch viel mehr: Unter dem Stichwort „Teckschlüssel“ soll es unter anderem auch der „Öffner“ für die städtischen Tiefgaragen sein: Wer den „Schlüssel“ nutzt, für den öffnen sich die Schranken automatisch, und auch am Kassenautomat muss er sich nicht mehr anstellen. Die Zahlung erfolgt ebenso von selbst. Das soll aber nicht nur Zeit sparen helfen, es soll sich für die Kunden auch anderweitig auszahlen.

Rabatte belohnen die Treue

Zum „Teck-Schlüssel“ gehört deshalb auch ein Rabatt-System für Einkäufe bei teilnehmenden Kirchheimer Händlern. Dabei geht es den Initiatoren der „Smart City“ Kirchheim um Loyalität, also um Treue zu Kirchheim als Einkaufs- und Erlebnisort. Diese Nähe und Bindung zu Kirchheim soll entsprechend belohnt werden. Folglich bezeichnen die künftigen Betreiber ihre geplante Plattform als „identitätsstiftend“.

Funktionieren kann das aber nur, wenn die Bürger oder auch die auswärtigen Besucher im Vordergrund stehen. Sie als Nutzer müssen die Vorteile erkennen und sich von den smarten Angeboten überzeugen lassen. Nur dann ist dieser Schritt in die digitale Zukunft auch vom erhofften Erfolg gekrönt.

Die Online-Plattform soll also auch zum digitalen Treffpunkt der Kirchheimer werden - mit dem Vorteil, dass die entsprechenden Daten nicht auf den Servern multinationaler Konzerne landen: Die Stadt selbst behält die Oberhand über die gespeicherten Daten.

Wie „smart“ - im Sinne von „clever“ - die „Smart City“ werden kann, muss die Praxis zeigen. Der Gemeinderat hat sich immerhin bei nur einer Enthaltung dafür ausgesprochen, ein Konzept in Auftrag zu geben und eine auf 18 Monate befristete Projektstelle zu schaffen. Andreas Volz