Kirchheim

Ist Steinmeier der Richtige als Bundespräsident?

Umfrage Die Große Koalition hat sich auf den jetzigen Außenminister als gemeinsamen Kandidaten geeinigt.

Ingrid Hammer
Ingrid Hammer

Kirchheim. Das Hin und Her um Joachim Gaucks Nachfolger ist vorbei: Im Oktober hatte Sigmar Gabriel von der SPD Außenminister Frank-Walter Steinmeier für die Wahl des Bundespräsidenten 2017 vorgeschlagen. Daraufhin diskutierte die Union lange über Kandidaten aus den eigenen Reihen. Jetzt haben sich SPD, CDU und CSU gemeinsam festgelegt: Frank-Walter Steinmeier (SPD) soll am 12. Februar für das höchste Amt im Staat kandidieren. Was halten Kirchheimer Bürger davon? Hat sie die Entscheidung überrascht? Ist Steinmeier der Richtige?

Einigen Befragten fällt zu Frank-Walter Steinmeier zuerst das Wort „sympathisch“ ein. Auch Ingrid Hammer findet ihn persönlich ganz in Ordnung und glaubt, dass er die Aufgaben als Bundespräsident gut meistern würde, vor allem, weil er sehr gut vermitteln kann. „Jetzt muss man eben sehen, wer dann nach ihm als Außenminister infrage kommt.“ Für dieses Amt hat sie aber noch keinen bestimmten Politiker im Auge.

Veronika Gulcska ist überzeugt: „Steinmeier ist der beste Mann für dieses Amt – oder Kretsch­mann“. Doch nachdem der Ministerpräsident von Baden-Württemberg nicht mehr im Rennen um den Posten des Bundespräsidenten war, wurde ihr klar, dass Steinmeier der Favorit ist. „Als Außenminister macht er seine Sache gut“, urteilt die Kirchheimerin. Für sie ist das Amt des Bundespräsidenten sehr wichtig: „Er ist der zweite Mann im Staat.“

Da ist sich Eva Bauer nicht so sicher: „Ein Bundespräsident hat nicht viel zu sagen.“ Sie findet Steinmeier als Außenminister „sensationell gut“ und ist auch von seiner Frau Elke Büdenbender begeistert. Das Amt als Bundespräsident würde er sicher bestens meistern. Trotzdem ist seine Kandidatur ihrer Meinung nach schade: „Er hätte in der Politik als Minister noch viel mehr bewegen können.“

Bernd Reuter ist es grundsätzlich am liebsten, wenn kein Parteipolitiker in dieses Amt gewählt wird. Der Bundespräsident soll überparteilich handeln und somit eine eigene und unabhängige Meinung vertreten. „Es gibt genug gescheite Leute, Professoren zum Beispiel, die keiner Partei angehören. Die würden neuen Schwung reinbringen.“ Überhaupt müsste der Bundespräsident in Deutschland generell mehr zu sagen haben.

Auch wenn das Amt des Präsidenten eher symbolischen Charakter hat, hält Bora Coskun es für sehr wichtig. Von der Entscheidung der Großen Koalition war er nicht überrascht. Seiner Ansicht nach gibt es in der SPD und in der CDU/CSU auch niemanden, der dafür infrage käme. Frank-Walter Steinmeier hält er als Bundespräsident für kompetent. Er würde diese Aufgabe sicher gut machen, „weil er lange genug in der Politik ist“.Elisabeth Kanski

Fotos: Jean-Luc Jacques

BerndReuter
BerndReuter
Veronika Gulcska
Veronika Gulcska
BoraCoskun
BoraCoskun
Eva Bauer
Eva Bauer