Kirchheim

Kalkstaub beschäftigt Ministerium

ICE-Baustelle Die Kalkstaubwolken belasten die Kirchheimer. Auch das Umweltministerium befasst sich jetzt mit dem Problem.

Kirchheim. Wie bereits mehrfach berichtet, leiden die Kirchheimer Bürger unter den immer häufiger auftretenden Kalkstaubwolken, die im Zuge der Tunnelarbeit auf der ICE-Großbaustelle entstehen. In persönlichen Gesprächen wurde der Kirchheimer SPD-Landtagsabgeordnete Andreas Kenner von betroffenen Bürgern darauf aufmerksam gemacht, welche konkreten Auswirkungen der ätzende Kalkstaub für Poolplanen, Autos, Häuser und vor allem auf die Gesundheit hat. „Wir werden nach Fertigstellung des Bauprojekts unser Haus neu renovieren müssen“, so eine Anwohnerin des Altvaterwegs.

Daraufhin hat Andreas Kenner das Gespräch mit dem Kirchheimer Grünen-Abgeordneten Andreas Schwarz gesucht. Als Vertreter des Wahlkreises Kirchheim setzten die beiden Landtagsabgeordneten Umweltminister Untersteller von der Kirchheimer Situation in Kenntnis. Sie haben ihn gebeten, in dieser Sache aktiv zu werden.

Kenner und Schwarz sehen hier eine hohe Belastung, die schnellstmöglich abgestellt werden muss. Die technischen Abläufe auf der Baustelle müssen so funktionieren, dass keine Kalkwolken entstehen können. Beide Abgeordneten fordern die Deutsche Bahn AG mit hoher Dringlichkeit auf, die gesundheitsgefährdenden Kalkstaubwolken abzustellen. Darüber hinaus möge das Umweltministerium aktiv werden.

Bahn informiert Anwohner

Die Deutsche Bahn hat nun die Initiative ergriffen und informiert die Anwohner. Rings um die ICE-Baustelle werden die Flyer verteilt. Darin wird das Verfahren geschildert, wie sich die beiden Bohrmaschinen Sibylle und Wanda durch das Gestein arbeiten. Es gibt verschiedene Vortriebsklassen, das heißt, verschiedene Varianten, mit denen die Maschinen den Ausbruch des Tunnels durchführen.

Im Moment befinden sie sich in dem Abschnitt, bei der ein Erdbrei vor dem Schneidrad hergestellt wird. Der Abraum ist darum recht flüssig, weshalb er mit Kalk vermischt werden muss, um transportfähig zu sein. „Bei der Vermischung des Ausbruchmaterials kam es leider mehrmals zur Entwicklung von Kalkwolken, die die Umgebung der Baustelle verschmutzt haben“, heißt es in dem Informationsblatt. Die Prozesse auf der Baustelle sollen optimiert werden, verspricht die Bahn gemeinsam mit der Baufirma Implenia. Ende Juni soll Schluss mit dem Erdbrei sein. „Danach ist die Beigabe von Kalk nicht mehr vorgesehen.“tb

Info Die örtliche Bauüberwachung steht den Anwohnern als direkter Ansprechpartner auf der Baustelle unter der Telefonnummer 01 63/8 50 85 44 rund um die Uhr zur Verfügung.