Kirchheim
Kindern und Jugendlichen eine Extraportion Freude schenken

Weihnachtsaktion Der Teckbote bittet um Spenden, von denen unter anderem die zwei Fördervereine der Verbundschule in Dettingen und der Rohräckerschule in Esslingen profitieren. Von Iris Häfner

Auf einer Jolle über den Stuttgarter Max-Eyth-See segeln, mit Alpakas die Natur erkunden oder auf dem Rücken eines Pferdes eine völlig andere Position einnehmen – all das ermöglicht der Förderverein der Körperbehindertenschule Rohräckerschule Esslingen. Die Verbundschule in Dettingen setzt andere Prioritäten, die Schülerinnen und Schüler sind oft mehrfach eingeschränkt in ihrem Leben: körperlich und geistig. Deshalb gibt es dort beispielsweise Theatervorführungen, Weihnachtskonzerte oder Sommerfeste mit den Geschwistern – wenn kein Corona ist. Auch hier tritt der Förderverein der Verbundschule Dettingen in Aktion, um den Kindern und Jugendlichen eine kleine Extraportion Freude zu schenken. In der Vergangenheit gab es in Dettingen beispielsweise das Sommerfest oder den Adventsbasar, um die Kasse des Fördervereins füllen zu können.

Doch das Virus wirbelt auch in den beiden Schulen so ziemlich alles durcheinander. Veranstaltungen mit Publikum sind wegen Corona seit zwei Jahren nicht möglich. Nicht zuletzt deshalb, weil gerade diesen Kindern ein weiteres Gesundheitsrisiko nicht zugemutet werden kann. Doch damit fallen die Haupteinnahmequellen der Fördervereine weg, mit denen sie all die schönen Dinge finanzieren, die aus dem Alltagsmuster fallen. Diese „Sonder-Angebote“ sind oft die einzige Abwechslung im Leben dieser Kinder, die viel Zuwendung und Zeit brauchen. Dazu kommen noch in manchen Familien Geschwister, die völlig zu Recht ihre Bedürfnisse einfordern – und dann ist die Kraft der Eltern einfach erschöpft, um noch aufwendig außergewöhnliche Freizeitaktivitäten zu planen, denn schließlich wollen auch sie irgendwann einmal zur Ruhe kommen. 

„Die Kinder vereinsamen total“

Genau aus diesem Grund ist es den beiden Fördervereinen so wichtig, diese Extras im Rahmen der Schule anbieten zu können. „Unsere Schulen sind vom Landkreis vorbildlich ausgestattet, da ist vom Therapieschwimmbad bis zum tollen Spielplatzgarten an alles gedacht“, sagen Andrea Anders, Zweite Vorsitzende des Fördervereins der Körperbehindertenschule Rohräckerschule Esslingen, und Barbara Keiner-Röder, Zweite Vorsitzende des Fördervereins der Verbundschule Dettingen, unisono. Doch die Highlights zwischendurch im (Schul-)Alltag, die wollen sie auch weiterhin ihren Schützlingen anbieten. „All die Dinge, die zusätzlich Freude machen, sind so wichtig“, sagt Barbara Keiner-Röder, und Andrea Anders macht die ganze Dimension in Corona-Zeiten deutlich: „Die Kinder vereinsamen total, wenn sie nur zu Hause sind. Auch für die Eltern und die ganze Familie ist es schwierig. Mit viel Vorsicht sollten die Schulen unbedingt offenbleiben.“ In Esslingen gelten beispielsweise hohe Sicherheitsstandards, ohne Test kommt niemand auf das Gelände.

Ein wichtiger Ankerpunkt für die größeren Schülerinnen und Schüler sind die Schullandheim-Aufenthalte. Die haben für alle Beteiligten eine besondere Qualität. Oftmals ist eine Eins-zu-eins-Betreuung rund um die Uhr nötig, in Corona-Zeiten auch Einzelfahrten. All das kostet Zeit und Geld, Lehrerinnen und Betreuer verbringen ihre Freizeit mit ihren Schülerinnen und Schülern. Das Kollegium an der Rohräckerschule umfasst Sonderpädagogen, Fachlehrer mit einer Grundausbildung im Bereich Physio- oder Ergotherapie, Erzieher, betreuende Kräfte, FSJler und Bufdis. „Die Schullandheimaufenthalte sind eine wichtige Erfahrung für unsere Kinder. Es geht um Selbstbestätigung und Selbstständigkeit. Der Förderverein unterstützt diese Aktivitäten durch Zuschüsse für die Fahrtkosten und Betreuungspersonal“, sagt Andrea Anders.