Kirchheim

Kirchenmusik pur

Württembergischer Kammerchor bietet Stücke von Mozart in der Kirche Maria Königin dar

Der Dirigent des Württembergischen Kammerchors, Dieter Kurz, lenkt das Zusammenspiel zwischen Chor, Orgel und Streichern.Foto: C
Der Dirigent des Württembergischen Kammerchors, Dieter Kurz, lenkt das Zusammenspiel zwischen Chor, Orgel und Streichern.Foto: Carsten Riedl

Kirchheim. Mit dem Württembergischen Kammerchor Stuttgart trat am Sonntagabend ein hochkarätiges Ensemble in der Kirche Maria Königin in Kirchheim auf.

Unter Leitung des Dirigenten Dieter Kurz und begleitet von der Orgel

und Streichern sang der semiprofessionelle, international renommierte Chor aus Stuttgart anspruchsvolle Kirchenmusik von Mozart.

Dass die Zuhörer in der bis auf die letzten Bänke besetzten Kirche an diesem Abend Kirchenmusik pur erwarten wird, ahnte man schon zu Beginn: ohne einführende Worte begannen die Musiker gleich mit Mozarts schwungvollem „Venite populi“. Es folgten einige Vokalwerke unterschiedlichen Charakters wie das ernste „Misericordias Domini“ oder „Inter natos mulierum“ mit einem besonders gut ausbalancierten Zusammenklang zwischen den Sängern und den Instrumentalisten. Da dem Publikum alle lateinischen Texte mit deutschen Übersetzungen zur Verfügung standen, ließen sich die Vokalwerke gut nachvollziehen.

Auch reine Instrumentalwerke gab es zu hören: Die Streicher (Peter Lauer, Ilse Swijzen-Lauer, Wolfgang Düthorn und Axel Schwesig) schufen mit zwei energischen, ausgezeichnet vorgetragenen Kirchensonaten in G-Dur und D-Dur klangfarbliche Abwechslung zum Chor. Mit der Fantasie in f-Moll und dem Andante in F-Dur zeigte der Organist Tobias Horn Virtuosität und musikalischen Feinsinn.

Schon in diesem ersten Teil des Konzertes zeigten die Chorsänger durch ihren klar intonierten, samtig weichen Chorklang und ihre feinfühlige Interpretation den Facettenreichtum und die komplexe Polyphonie von Mozarts vokaler Kirchenmusik. Eine Steigerung gelang dem Chor dennoch für die „Missa brevis“ in D‑Dur. Diese Messe schrieb Mozart 1774, etwa gleichzeitig zur Missa brevis in F-Dur. In den beiden kontrapunktisch gestalteten Messen setzte er sich mit polyphonen Techniken und moderner Tonsprache auseinander. Beide Aspekte kamen in der Interpretation des Kammerchors und der Instrumentalbegleitung eindrücklich zur Geltung. Je nach Charakter der einzelnen Sätze beeindruckten die Sänger mal mit schwerer Klanggewalt und Dramatik, mal mit schwungvoller Leichtigkeit. Hier überzeugten in kurzen Solo-Partien auch die Solisten des Chores (Shuainan Ye, Denise Strohmaier, Georg Kalmbach, Konstantin Krimmel) mit gesangstechnischer Qualität und musikalischem Ausdruck; besonders die Altistin Denise Strohmaier glänzte mit ihrer kraftvollen, souveränen Stimme.

Mit dem „Ave verum corpus“ setzte der Württembergische Kammerchor noch einmal einen wundervollen Schlusspunkt hinter sein beeindruckendes Konzert. Innig und sacht lud es die Zuhörer dazu ein, ein letztes Mal an diesem Abend in Mozarts bewegende Kirchenmusik hineinzuträumen.

Die Besucher dankten es den Musikern dementsprechend mit sehr langem Applaus und stehenden Ovationen.