Kirchheim

Kirchheim bezuschusst Spitzensport

Basketball 110 000 Euro zahlt die Stadt, damit die Sporthalle Stadtmitte die Lizenz-Anforderungen der zweiten Liga entspricht.

Die Knights bekommen von der Stadt mehr Geld. Foto: Archiv

Kirchheim. Die Liga stellt Forderungen auf, und die Stadt muss zahlen: Verwaltung und Gemeinderat stecken in einem Dilemma, aus dem sie nicht herauskommen. Wenn es in Kirchheim weiterhin Spitzensport im Basketball geben soll, muss die Sporthalle Stadtmitte stets an die aktuellen Lizenz-Anforderungen des Basketballverbands angepasst werden. Für die Saison 2018/19 haben die Kirchheim Knights bei der Stadt einen Zuschuss von 40 000 Euro für diverse Umbauten und Neuanschaffungen beaantragt. In der Saison 2019/20 sind vom Verband LED-Werbebanden gefordert. Dafür brauchen die Zweitliga-Basketballer einen städtischen Zuschuss in Höhe von 70 000 Euro. Der Gemeinderat hat beidem zugestimmt.

Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker sprach sich für diese Zuschüsse aus: „Bei den Heimspielen der Knights geht es um mehr als nur um Sport. Das ist jedes Mal ein Event in der Stadt - und ein Erlebnis für alle Bewohner, darunter viele Familien.“ Da andere Städte, in denen die Liga-Konkurrenten der Knights zuhause sind, ihren Profi-Basketballern mitunter 450 000 Euro jährlich als Zuschuss zur Verfügung stellen würden, müsse Kirchheim sich diese 110 000 Euro in zwei Jahren eben auch einmal leisten können.

Keine Sonderwünsche

SPD-Stadtrat Andreas Kenner erwies sich ebenfalls als Fan des Basketballsports: „Die Knights sind das sportliche Aushängeschild der Stadt in den vergangenen Jahren - und die Heimspielatmosphäre ist fantastisch. Wir fördern meistens den Breitensport, aber hier können wir auch einmal den Spitzensport fördern.“ In diesem Fall gehe es nicht um Sonderwünsche der Knights. Es gehe lediglich darum, die Auflagen des Verbands zu erfüllen.

Thomas Auerbach (CDU) sieht in den beantragten 110 000 Euro zwar „einen stolzen Betrag“. Aber er hält es für gerechtfertigt, den Knights mit diesem Betrag unter die Arme zu greifen. Immerhin gebe es dafür eine Art Gegenwert: „Sie engagieren sich ja auch ehrenamtlich an unseren Schulen.“ Eines aber bereitet ihm Sorgen: dass die Liga-Verantwortlichen sich regelmäßig weitere Verbesserungen der Hallen-Standards ausdenken, für die dann letztlich die Kommunen aufkommen müssen. Thomas Auerbach will jedoch auf jeden Fall vermeiden, dass sich daraus ein Automatismus ergibt: „Vielleicht sollten die Geschäftsführer der Knights dem Verband klarmachen, dass er nicht beliebig weitere derartige Beschlüsse fassen kann.“

Angelika Matt-Heidecker hat an dieser Stelle aber wenig Hoffnung: „Für die Meinung einer Stadt dürfte sich die Liga kaum interessieren.“Andreas Volz