Kirchheim

„Kirchheim braucht ein Kino“

Tyroler Der neu gegründete Verein „Kommunales Kino Kirchheim“ stellt sich bei einer kleinen Feierstunde vor.

Heinrich Brinker brennt für die Idee eines Kommunalen Kinos in Kirchheim.  Foto: pr

Kirchheim. Im dicht gedrängten Vorraum des „Tyroler“ erzählte Vorstandsmitglied Heinrich Brinker von der fast 150-jährigen Geschichte des Gebäudes, in dem ab Mitte der 50er-Jahre das Kino Tyroler Film- und Kinofreunde viele Jahrzehnte mit guten Filmen unterhalten habe. In Zeiten von Heimkino und permanenter Berieselung mit Videos via Smartphone habe es viel Herzblut und Durchhaltevermögen gebraucht, gute Filme vor einer überschaubaren Zuschauerschar zu zeigen. Brinker dankte Ulrike und Eberhard Frech für dieses Engagement: „Ihr habt mit dem Tyroler und den anderen Kirchheimer Kinos über viele Jahre Kirchheims Kinolandschaft gestaltet und damit einen Beitrag zur Stadtkultur geleistet.“

Bereits einige Zeit vor der Schließung des Kinos Central und als absehbar war, dass das Gebäude an die Stadt verkauft würde und Ulrike und Eberhard Frech das Kino nicht weiterbetreiben würden, habe sich die kleine Gruppe gesagt, die bis dahin monatlich den Bastions-Wunschfilm ausgewählt hatte: „Kirchheim braucht auch nach der Ära Frech ein Kino.“ In kurzer Zeit seien weitere Mitstreiterinnen und Mitstreiter gefunden worden – und am 13. Juni 2023 sei der Verein „Kommunales Kino Kirchheim“ gegründet worden.

Das angedachte Kommunale Kino verstehe sich ausdrücklich als „Mitmach-Kino“. Der Verein lade zum Weiterbetrieb des Kinos alle Bürger der Region ein, „ihr“ Kino aktiv mit zu entwickeln und zu betreiben: als Mitglieder des Vereins, als Sponsoren oder als ehrenamtliche Mitarbeiter in einer der vier Arbeitsgruppen „Programmgestaltung“, „Betrieb/Gastronomie“, „Öffentlichkeitsarbeit“ und „Finanzen“. Bei seiner Vorstellung des Vereins ging Brinker auch auf die Rahmenbedingungen der Fortführung eines Kinos in Kirchheim ein: auf den Zeitplan, auf das Programm-Konzept, die Finanzierung und die Struktur der ehrenamtlich getragenen Arbeit.

Nach der kurzen Vorstellung des neuen Vereins wurden angeregte Gespräche geführt, musikalisch begleitet durch Pianoklänge von Angela Richter. Gegen 20 Uhr erschien als Überraschungsgast der Kirchheimer Oberbürgermeister Dr. Pascal Bader. Er erläuterte die Pläne der Stadt zur Nutzung des kürzlich erworbenen Tyroler-Gebäudes. Er bekräftigte in seiner kleinen Laudatio auf die bisherigen Betreiber des Kinos und auf den neuen Verein „Kommunales Kino Kirchheim“ das Interesse der Stadt am Weiterbetrieb. Der Oberbürgermeister zeigte sich optimistisch, dass die noch offenen Fragen – etwa beim Thema Brandschutz – zügig geklärt werden können und der Gemeinderat im Herbst grünes Licht für die Unterstützung des Projekts geben werde. pm

 

Weitere Infos findet man auf der Website des Vereins unter
www.kino-kirchheim.de