Kirchheim

Kirchheim fördert Tageseltern

Betreuung Bei den städtischen Zuschüssen zur Kindertagespflege soll künftig das Landkreismodell angewandt werden.

Kirchheim. Die Stadt Kirchheim bekennt sich zum Landkreis Esslingen - neuerdings auch bei der Kindertagespflege: Nach sechs Jahren stellt die Stadt ihr Zuschussmodell um, als eine der letzten acht Kommunen im Kreis und als letzte große Kreisstadt. Kirchheim passt sich damit ans Landkreismodell an, das der Tageselternverein gemeinsam mit dem Kreis Esslingen entwickelt hat.

Die Bedeutung von Tageseltern steht außer Frage. Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker bezeichnet den Tageselternverein als „eine ganz wichtige Säule der Betreuung, auf die wir nicht verzichten können“. Deshalb soll jetzt die Förderung einerseits erweitert, andererseits aber auch vereinfacht werden. Vereinfacht wird sie vor allem dadurch, dass die Zahlungen vereinheitlicht sind und bei allen Beteiligten weniger Verwaltungsaufwand erfordern.

Erweitert wird die Förderung gleich in vielerlei Hinsicht. Bisher gab es städtische Zuschüsse nur, wenn Kirchheimer Tageseltern Kirchheimer Kinder in Kirchheim betreut haben. Künftig genügt es, wenn das Kind aus Kirchheim kommt. Das hat den Vorteil, dass Kirchheimer Eltern ihr Kind auch am Arbeitsort in die Obhut von Tageseltern geben können, ohne deswegen den Zuschussanspruch aufzugeben.

Ausgeweitet wird der Zuschuss auch auf die höheren Altersklassen. Das bisherige Kirchheimer Modell hatte nur die Tagespflege von Kindern unter drei Jahren gefördert. Jetzt soll die Unterstützung - dem Landkreismodell folgend - für Kinder von 0 bis 14 Jahren gelten. Ausgeweitet wird der Zuschuss aber auch auf sonstige Leistungen gegenüber den Tagespflegepersonen. So sieht das Landkreismodell Kostenersatz im Krankheitsfall, für Urlaubszeiten sowie bei den Sozialversicherungen vor. Außerdem übernimmt die Stadt für Kirchheimer Tageseltern die Kosten für die Qualifizierung, für Erste-Hilfe-Kurse und für die polizeilichen Führungszeugnisse.

Keine höheren Gesamtkosten

Insgesamt rechnet die Kirchheimer Stadtverwaltung damit, dass sich die Umstellung kostenneutral verwirklichen lässt. Die 120 000 Euro aus dem Jahr 2017 sollen vorläufig nicht überschritten werden. Höhere Kosten sind allenfalls zu erwarten, wenn sich der angestrebte Erfolg einstellt: Durch die neuen Förderkriterien sollen die Tagespflegeplätze ausgebaut werden, weil es lukrativer wird, Kinder zuhause zu betreuen. Auch der Anteil von Kindern und Jugendlichen zwischen drei und 14 Jahren, die von Tagespflegeeltern betreut werden, soll durch das neue Modell steigen, wenn es zum 1. Juli umgesetzt wird. Dann ist auch bei den Älteren der finanzielle Anreiz höher.Andreas Volz