Kirchheim

Kirchheim kämpft gegen das Defizit

Strategie Finanzbürgermeister Stefan Wörner spricht über die Herausforderung, den Haushalt zu konsolidieren.

Kirchheim. Finanzbürgermeister Stefan Wörner kam zur Haushaltseinbringung im Kirchheimer Gemeinderat auf das Hauptproblem zu sprechen, indem er Manfred Rommel zitierte: Der hatte einmal von der Binsenweisheit gesprochen, „dass die Ausgaben sich nicht nur nach den Wünschen, sondern auch nach den Einnahmen richten müssen“. Genau das ist die Schwierigkeit eines Haushalts, der mit einem strukturellen Defizit zu kämpfen hat. Gewerbesteuerschwankungen können zu unerwarteten Überschüssen, aber auch zu unerwarteten Deckungslücken führen. Bleibt ohne diese Sondereffekte trotzdem ein Minus in den Jahresrechnungen, ist das Defizit eben struktureller Art.

In Kirchheim habe sich das strukturelle Defizit seit 2015 von vier Millionen Euro auf 1,8 Millionen Euro reduziert. Gelungen ist dies, wie Stefan Wörner ausführte, vor allem durch die Erhöhung von Hebesätzen und Gebühren. Erklärtes Ziel für den Haushalt 2018 war die „schwarze Null“, die bislang allenfalls durch Einmaleffekte der Gewerbesteuer erreicht worden war. Dieses Mal aber gibt es den umgekehrten Einmaleffekt: 2017 waren hohe Gewerbesteuervorauszahlungen zurückzuerstatten. Trotzdem zahlt Kirchheim nächstes Jahr Umlagen, deren Höhe die Steuerkraft bestimmt. Und für die Steuerkraft waren die hohen Vorauszahlungen maßgeblich.

Was der Stadt Kirchheim also bleibt, ist das konsequente Weiterverfolgen ihres strategischen Finanzmanagements - mit dem Ziel, das strukturelle Defizit wirklich einmal in den Griff zu kriegen. Dass das nicht so leicht ist, zeigte der Finanzbürgermeister anhand der Personalkosten auf: Wer hier vier Millionen Euro einsparen wolle, müsse 65 Vollzeitstellen abbauen. Dann wäre zwar viel Geld gespart, aber an der falschen Stelle: „an unserer wertvollsten Ressource“. Deswegen werden die Personalausgaben der Stadt Kirchheim, die derzeit bei 31 Millionen Euro liegen, weiter steigen - und sei es auch nur, um mit der Tarifentwicklung Schritt halten zu können.Andreas Volz