Kirchheim

„Kirchheim muss Fachwerkstadt bleiben“

Architektur Die Initiative historisches Kirchheim sorgt sich um die Zukunft des Gebäudes in der Kornstraße 4. Dessen Zukunft steht derzeit auf dem Prüfstand.

Das Gebäude in der Kornstraße 4 war einst als zusätzliches Pfründnerhaus fürs Spital gedacht. Foto: pr

Kirchheim. Vor Jahren hat sich die Initiative historisches Kirchheim zusammengefunden, um sich für die Bewahrung architektonisch wertvoller Gebäude in der einst ummauerten Innenstadt stark zu machen. Nach dem Stadtbrand 1690 wurde Kirchheims Altstadt in einem Guss wiederaufgebaut. Sie bietet damit ein seltenes bauhistorisches Ensemble und stellt mit vielen wertvollen Gebäuden ein Kulturdenkmal der besonderen Art dar.

Aus diesem Grund hat der Gemeinderat 2004 mit der Gestaltungssatzung zum Schutz der historischen Altstadt einen Handlungsrahmen für alle baulichen Veränderungen, Um- und Neubauten sowie die Anbringung von Werbeanlagen erlassen und zudem 2006 die Altstadt als Gesamtanlage nach Paragraph 19 des Landes-Denkmalschutzgesetzes unter Schutz gestellt.

Allerdings stellt die Initiative doch immer wieder Abbruchmaßnahmen in der Altstadt fest. Bisher gilt Kirchheim mit dem Fachwerkflair als attraktive Einkaufsstadt und als häufig angenommenes Touristenziel. „Dies sollte auf keinen Fall aufs Spiel gesetzt werden durch schleichenden Schwund der alten Bausubstanz. Es sollte nicht nur um die Gestaltung der Innenstadt, sondern auch um deren Erhaltung gehen“, fordert die Initiative. Ein architektonisches Herzstück der Fachwerkstadt bildet neben der Markt- und Max-Eyth-Straße auch die Kornstraße.

Derzeit steht dort die Zukunft des städtischen Gebäudes Kornstraße 4 auf dem Prüfstand. Es wurde 1697 in enger Verbindung mit dem Spitalgebäude Max-Eyth-Straße 18 erbaut. Ursprünglich als weiteres Pfründnerhaus des Spitals geplant, wurde es als Wirtschaftsgebäude mit Wohnungen für Hausmeister und Lehrer genutzt. Bis heute stellen die beiden zusammengehörenden Gebäude ein letztes Zeugnis des Spitalviertels und der ehemaligen Sozialfürsorge der Stadt dar. Im 19. Jahrhundert ging das Gebäude in das Eigentum der Stadt über.

Nach wie vor macht sich die Initiative historisches Kirchheim große Sorgen um die Zukunft des Gebäudes. Diese sieht die Initiative nur dann gesichert, wenn es im Eigentum der Stadt saniert und dann einer sinnvollen Nutzung zugeführt wird. Sei es öffentlich oder privat. pm