Kirchheim
Kirchheim plant die große Erleichterung

Toiletten Die Endstation der S-Bahn erhält ein Klohäuschen: Ab Juni 2023 soll zwischen Schöllkopfstraße und Busbahnhof ein WC-Gebäude stehen – in vandalensicherer Edelstahlausführung. Von Andreas Volz

Noch gut ein Jahr soll es dauern, bis einer der sehnlichsten Wünsche von S-Bahn-Nutzern erfüllt ist: Im Juni 2023 sollen am Kirchheimer Hauptbahnhof rund um die Uhr Toiletten zur Verfügung stehen. Das teilte der Erste Bürgermeister Günter Riemer im Ausschuss für Infrastruktur, Wohnen und Umwelt mit. Demnach geht es um ein WC-Gebäude in Fertigmodulbauweise, das sich problemlos auch an einen anderen Standort verschieben lässt. Der jetzt vorgesehene Standort liegt an der Schöllkopfstraße und an der Kehre des Busbahnhofs.

Die Edelstahlausführung des neuen Toilettenhäuschens besticht eher durch Robustheit als durch Ästhetik. Günter Riemer zufolge lautet das Ziel, vandalensichere Klos anzubieten: „Sanitärkeramik wird meistens sofort kaputtgeschlagen“, sagt er zum Phänomen des Vandalismus.

Zu entsprechenden Beschädigungen kommt es normalerweise in der Nacht. Das ist der Grund, warum die durchaus vorhandenen Toiletten direkt am Bahnsteig um 22 Uhr geschlossen werden: „Andernfalls müssten wir diese Toiletten die ganze Nacht über kontrollieren. Allein diese Kontrolle würde uns jährlich einen fünfstelligen Euro-Betrag kosten.“ Die Klos trotz des Vandalismus-Problems bei Nacht offen zu lassen – weil es sich dem Linken-Stadtrat Heinrich Brinker zufolge bei Toiletten „nicht um Luxus, sondern um eine Notwendigkeit“ handelt – sei keine Option: „Beschädigte Toiletten können wir gar nicht öffnen. Sie wären dann insgesamt länger und öfter geschlossen, als wenn sie nur bei Nacht schließen.“

Oberbürgermeister Pascal Bader bestätigte diese Einschätzung: „Wenn wir wissen, dass Toiletten überwiegend in den Nachtstunden zerstört werden, ist es sinnvoll, sie genau dann zu schließen.“

Was Günter Riemer im Interesse der S-Bahn-Fahrgäste ebenfalls begrüßen würde, quasi als flankierende Maßnahme zu den neuen Toiletten an der Endhaltestelle Hauptbahnhof Kirchheim: „Es wäre gut, wenn die Region Stuttgart als Auftraggeber dafür sorgen würde, dass es auch in den S-Bahn-Zügen Toiletten gibt.“

Aber das liegt nicht in der Zuständigkeit der Stadt Kirchheim. Sie will zumindest die Planung für ihr eigenes Klohäuschen zügig voranbringen. Planung, Baugenehmigung, Ausschreibung und Lieferzeiten sind so berechnet, dass es nur noch ein Jahr dauert.