Nach dreijähriger Unterbrechung findet am Wochenende 13. bis 15. September wieder das mittlerweile weltweit bekannte Oldtimer-Fliegertreffen auf dem Kirchheimer Flugplatz Hahnweide statt. Jan Denzel vom Organisationsteam erklärt die lange Wartezeit: „Alle Helfer beim Fliegertreffen sind ehrenamtlich dabei. Deshalb tut uns mehr Zeit zwischen den Treffen gut.“ Ob der Dreijahresrhythmus nun beibehalten wird, steht allerdings noch nicht fest. „Da wollen wir uns jetzt noch nicht festlegen“, sagt Jan Denzel.
Im Verein gab es zwischenzeitlich kaum Veränderungen. „Die Kern-Organisation ist geblieben, jeder hat seine Aufgaben.“ Beim Oldtimer-Fliegertreffen gibt es hingegen eine trübselige Entwicklung für die Fans der Junker-Passagiermaschinen aus der Schweiz. „Die JU52-Flotte wird dieses Jahr nicht dabei sein“, bedauert Denzel. Im August 2018 ist bei Flims in der Schweiz die JU52 HB-HOT abgestürzt und es gab mehrere Tote. Im März 2019 folgten für die eidgenössischen Flieger dann weitere schlechte Nachrichten: Das Bundesamt für Zivilluftfahrt entzog die Genehmigung für kommerzielle Flüge, da die historischen Flugzeuge die heutigen Sicherheitsanforderungen nicht mehr erfüllen. „Wir bedauern, dass die Flugzeuge unserer Schweizer Freunde am Boden bleiben müssen, der Einflug aus Dübendorf fällt damit aus.“
Ganz auf Rundflüge müssen die Besucher beim Fliegertreffen jedoch nicht verzichten, wie Jan Denzel verspricht: „Wir bieten als Ersatz Rundflüge mit anderen Flugzeugen an.“ Flugzeuge aus der Junkers-Schmiede bekommen die Zuschauer dennoch zu sehen. Ein Nachbau der Junker F13 hat sich zum Treffen angekündigt. Dieses Flugzeug ist quasi die „Mutter“ der JU52.
Jan Denzel freut sich auch über ein weiteres Highlight am Fliegerhimmel: „Der Jagdbomber B47 Thunderbolt kommt.“ Die US-Streitkräfte setzten dieses Flugzeug hauptsächlich während des Zweiten Weltkriegs ein.
Bis jetzt sind rund 400 Oldtimer zum Treffen angemeldet, und die Liste erweitert sich täglich, wie Jan Denzel weiß. Seit 1981 gibt es das Stelldichein der historischen Flugzeuge aus Europa und Übersee auf der Hahnweide. „Wir sind dabei stetig und gesund gewachsen“, erläutert der Organisator die heutige Größe des Events. „Die Veranstaltung wird komplett ehrenamtlich durchgeführt. Dadurch können wir Kosten sparen und den Besuch günstig und familienfreundlich anbieten.“ Die Verpflegung wird durch andere Vereine angeboten. „Es gibt keinen VIP-Bereich, alle stehen hinter dem Zaun und bestaunen gemeinsam die Flugzeuge. Aber so schaut niemand auf den anderen runter, außer dem Personal auf dem Tower.“
Rund ein Jahr dauert die Vorbereitung fürs Treffen. „Etwa 200 Helfer sind dann im Einsatz, dazu auch die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei.“ Momentan vermischen sich noch Vorfreude und Anspannung, „aber jetzt kommt die Orga in die heiße Phase, und der Verein wacht auf.“ Auf der Hahnweide finden bereits Vorarbeiten statt. „Da werden Hecken geschnitten, Rasenmäher sind im Einsatz, und nach Feierabend treffen sich die Helfer auf der Hahnweide für weitere Vorbereitungen für die Flugschau.“
Nabel der Welt
Während des Fliegertreffens gerät Kirchheim, im Besonderen die Hahnweide, in den weltweiten Fokus der Flugwelt. Die Hotels in der Umgebung sind relativ schnell ausgebucht, wie Jan Denzel weiß. Stolz ist der Organisator jedoch darauf, dass Plakate des Treffens weltweit aushängen. Da die Parkplätze rund um die Hahnweide immer schnell voll sind, gibt es auch in diesem Jahr wieder den Shuttle-Bus fürs Oldtimer-Flugtreffen. Dieser fährt am Samstag und Sonntag jeweils von 8 bis 22 Uhr und hält an folgenden Stationen: EnBW, Hahnweidstraße, Alleenschule, Feuerwehr, Hegelstraße, Lindorfweg, Kruichling, McDonalds, Badwiesen und am Bahnhof. Am Freitag- und Samstagabend gibt es nach der Flugschau Fliegerfeste mit Musik.