Kirchheim

Kirchheimer fordern mehr Einsatz

Umweltschutz Die Teilnehmer eines Nachhaltigkeits-Workshops kritisieren einige Entscheidungen der Stadt.

Foto: Symbolbild

Kirchheim. „Kirchheim hat sich auf den Weg zur Nachhaltigkeit gemacht. Das ist gut“, resümierte der Linken-Politiker Heinrich Brinker am Ende des Nachhaltigkeits-Workshops in der Kirchheimer Familien-Bildungsstätte. Wenn man aber die gewaltigen Herausforderungen der Zukunft sieht, müsse zur Umsetzung der UN-Agenda 2030 mehr passieren. Und es muss schnell gehen.

Attac Kirchheim und das Bündnis gegen TTIP hatten unter dem Titel „Tomorrow: Kirchheim nachhaltig und fair“ bereits zum zweiten Mal getagt. Vier Themenbereiche wurden durch kurze Vorträge und eine vertiefte Gruppenarbeit beleuchtet: die Verminderung der CO2-Emissionen, die Reduktion des Flächenverbrauchs, die Mobilität und weitere Projekte, die von den Trägern der „Lokalen Agenda 21“ betrieben werden.

Uli Mach, Mitbegründer der Bürgerwerke in Kirchheim, erklärte, dass der Klimaschutzbericht der Stadt Kirchheim für die Jahre 2015/2016 zeige, dass die CO2-Emissionen von 2009 bis 2013 nur um ein Prozent pro Jahr gesunken seien. Statt die Anstrengungen zu erhöhen, sei das Budget um 50 Prozent gesenkt und die Stelle des Klimaschutzbeauftragten nicht besetzt worden. Die zentrale Aussage von Prof. Dr. Martin Dieterich, Landschaftsökologe an der Uni Hohenheim und Vorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) Kirchheim, lautete: Die Erhaltung der Böden ist notwendig und alternativlos. Die auch in Kirchheim fortschreitende Versiegelung von Böden zerstöre nicht nur Lebensräume, sondern auch die Grundlagen für die Produktion erneuerbarer Rohstoffe.

In den Zukunftsdialog einbringen

Die Teilnehmer des Workshops wollen sich auch in den Kirchheimer Zukunftsdialog einbringen, um die Themen der Agenda 2030 mehr in der Vordergrund zu rücken. Hans-Werner Schwarz, Mitarbeiter im Entwicklungspädagogisches Informationszentrum Reutlingen, stellte in der Arbeitsgruppe das Bildungsprojekt „Nachhaltigkeit“ vor. Das Lokale-Agenda-Projekt ziele mit einem breiten Angebot an außerschulischen Lerngelegenheiten und -orten darauf ab, die Bildung von Schülern zum Thema zu fördern. Hans-Werner Schwarz möchte mit seiner Gruppe noch mehr als bisher in die Schulen gehen, Lehrerfortbildungen zum Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ anbieten und neue Wege der Kommunikation gehen. pm