Kirchheim
Kirchheimer Freibad öffnet noch im Mai

Sommersaison Als Starttermin für das allgemeine Badevergnügen ist in Kirchheim der 30. Mai vorgesehen. Maximal kann die Stadt 1200 Gäste an einem Tag auf ihrem Gelände an der Lindach zulassen. Von Andreas Volz

Alles hängt an der magischen Hundert: Bleiben die Inzidenzzahlen weiterhin unterhalb dieser Marke, wäre der früheste Öffnungstermin für das Kirchheimer Freibad am kommenden Freitag. Stadtverwaltung und Stadtwerke wollen allerdings noch einen zusätzlichen Puffer einbauen und versprechen den Start der Badesaison für Sonntag, 30. Mai, wenn – man ahnt es bereits – die Inzidenz im Landkreis mitmacht.

Wer diesem Termin schon seit Monaten entgegenfiebert, ist Betriebsleiterin Tina Steinrück, die im Januar ihren neuen Posten als Bädermanagerin bei den Kirchheimer Stadtwerken übernommen hat. Zuvor war sie in Heilbronn, Obersulm, Rastatt und Sinsheim in vergleichbaren Funktionen tätig. Gemeinsam mit ihrem Kirchheimer Team hat sie das Badewasser längst eingelassen und wartet nun darauf, dass in Bälde die ers­ten Gäste kommen.

Zwei-Schicht-Betrieb im Bad

Maximal 1200 Gäste pro Tag können Einlass finden – verteilt auf eine Vormittags- und eine Nachmittagsschicht. Aber auch sonst sind die Badetage an der Lindach genau getaktet: Dienstags und donnerstags beginnt es bereits um 7 Uhr mit dem Frühschwimmen. Der „normale“ Badebetrieb startet um 8.30 Uhr und dauert zunächst bis 12 Uhr. Von 12 bis 14 Uhr gibt es eine Reinigungs- und Desinfektionsphase, bevor die „Nachmittagsschicht“ das Freibad bis 19 Uhr in Beschlag nehmen kann. Von 19 bis 21 Uhr wiederum stehen die Schwimmbecken den Vereinen zur Verfügung.

Das alles ist der Corona-Pandemie geschuldet – auf die auch die Zahl der 600 Badegäste pro Schicht zurückzuführen ist: „Das ist eine einfache Rechnung“, sagte Kirchheimes Oberbürgermeister Pascal Bader gestern beim Presserundgang durch das Bad. „Erlaubt ist eine Person pro 20 Quadratmeter Liegefläche. Wir kommen auf 12 000 Quadratmeter, und das ergibt eine Begrenzung auf maximal 600 Besucher zur selben Zeit.“ Die Wasserfläche ist da zwar nicht eingerechnet, aber auch für die Becken gibt es Obergrenzen.

„Wir haben dafür eine Bändellösung“, erklärt Stadtwerke-Geschäftsführer Martin Zimmert. Es gibt Bändel in verschiedenen Farben, die in einer Desinfektionslösung liegen und darauf warten, dass ein „Wassersüchtiger“ vorbeikommt. Die Farbe fürs Schwimmerbecken gibt es 80 Mal, die fürs Nichtschwimmerbecken 130 Mal. Sind die Bändel alle vergeben, kommt keiner mehr in den eingezäunten Beckenbereich. Zugang und Abgang sind ebenfalls reglementiert: Betreten wird das Areal ausschließlich an der Südseite, wo der Sprungturm ist, verlassen wird es nur an der Nordseite, wo sich der Wasserpilz befindet.

Sprungturm und Wasserpilz befinden sich zwar weiterhin an oder in den Becken, ebenso wie der Strömungskanal. Aber alle diese Attraktionen werden nicht in Betrieb genommen. Zu groß ist die Gefahr, dass die Abstände nicht eingehalten werden können. Lediglich die breite Wasserrutsche am Rand des Nichtschwimmerbeckens soll zeitweise unter Aufsicht zu benutzen sein. Im Kinderbecken gibt es keine Daueraufsicht, die über die Obergrenze wacht. Hier hoffen die Verantwortlichen auf die Einsicht der Familien, dass maximal zwölf Kinder gleichzeitig im flachen Wasser planschen dürfen. Das Personal schaut regelmäßig nach, ob die Vorgaben erfüllt sind. Wenn nicht, heißt die Direktive, höflich darauf hinzuweisen, dass sich mehr Kinder im Wasser tummeln, als die Pandemie erlaubt.

„Regeln haben wir genug“, stellt Martin Zimmert mit einem gewissen ironischen Unterton fest. Dazu soll es aber auch genügend Schilder im Freibad geben, die auf diese Regeln hinweisen. So dürfen sich in den Toiletten wie in den Duschen pro Abteilung maximal zwei Personen aufhalten. Am Eingang zum Freibad wie auch beim Anstellen vor dem Kiosk gilt Maskenpflicht – und nach dem Badevergnügen ist auch noch außerhalb des Freibadgeländes der Weg vorgegeben: Der Ausgang ist nur über das Lagerhaus möglich, und danach geht es erst einmal nach rechts weg. Begegnungsverkehr von kommenden und gehenden Gästen soll so vermieden werden.

Auch das Haareföhnen ist übrigens verboten – wegen der Ansteckungsgefahr, falls jemand beim Föhnen niesen oder husten muss. Martin Zimmert bleibt aber optimistisch, was weitere Lockerungen der strengen Regeln betrifft: „Irgendwann sinken die Inzidenzen auch wieder auf Zahlen unter 50.“

 

Karten gibt es online – aber nur für die „drei Gs“

Karten für das Kirchheimer Freibad gibt es in der Badesaison 2021 nur online – und auch nur für drei Tage im Voraus. Unter www.stadtwerke-kirchheim.de lassen sich die Karten bestellen. Bezahlt wird ausschließlich per Lastschriftverfahren. Ist das Geld eingezogen, erhält der Besucher einen QR-Code, der zum Einlass berechtigt. Ob der Code als Ausdruck oder auf dem Smartphone vorgezeigt wird, spielt keine Rolle. Wichtig ist es allerdings, den Code weder in der Papierform wegzuschmeißen noch auf dem Smartphone zu löschen: Zur Nachverfolgung der Kontakte wird dieser Code nämlich beim Verlassen des Freibadgeländes noch einmal gescannt. Anders als in Nicht-Corona-Zeiten brauchen die Badegäste ihr Ticket also außer am Eingang auch am Ausgang.

Probleme mit der Online-Buchung lassen sich montags, mittwochs und freitags anders lösen: Von 12.30 bis 13.30 Uhr kann man am Kassenhäuschen buchen, für den Folgetag.

Einlass finden nur die „drei Gs“: Getestete, Geimpfte, Genesene – mit entsprechendem Nachweis. Auf der Homepage der Stadtwerke gibt es auch Hinweise zu Testzentren. vol