Kirchheim

Klangfarben malen ein Landschaftsbild

Serenadenkonzert Das Symphonische Orchester der Musikschule Kirchheim lädt ins Dettinger Gemeindehaus und lässt Flötentöne wie Sonnenstrahlen durch die Wolken scheinen. Von Gabriele Rolfs

Erfreut über das Konzert und den wohlverdienten Beifall sind Johannes Stortz, Jeanette Völlnagel, Annika Etzler und Helen Beck m
Erfreut über das Konzert und den wohlverdienten Beifall sind Johannes Stortz, Jeanette Völlnagel, Annika Etzler und Helen Beck mit dem gesamten Orchester.Foto: pr

Ein Musikschulorchester muss sich nicht mit einem Profiorchester messen, sondern unterliegt anderen Kriterien. Und die Leitung eines Musikschulorchesters ist nicht nur eine musikalische, sondern auch eine pädagogische Aufgabe – geht es doch darum, junge Menschen an unterschiedliche Musik heranzuführen und ihnen vor allem die Freude am gemeinsamen Musizieren zu vermitteln.

Das Symphonische Orchester der Musikschule Kirchheim hatte zum Serenadenkonzert ins Dettinger Gemeindehaus eingeladen. Eröffnet wurde das Konzert mit Johann Sebastian Bachs Klavierkonzert V in f-moll, ein anspruchsvolles Werk für das Streicherensemble des Orchesters.

Das Konzert bot der jungen Pianistin Annika Etzler die Möglichkeit, ihr ausdruckvolles Klavierspiel zu präsentieren. Sie spielte souverän und mit rhythmischer Akkuratesse, ohne dabei den musikalischen Spielfluss in irgendeiner Weise zu beeinträchtigen.

Es folgte der Pachelbel-Kanon für Streichorchester, schön und sanft eingeleitet von den beiden Violoncelli, dann von den anderen Stimmen des Orchesters aufgenommen und weitergeführt bis zur Vereinigung im Gesamtklang des Streichorchesters. Beim Concerto Opus 7 Nummer 3 B-Dur von Thomas Albinoni hatte die Trompeterin Jeanette Völlnagel die Gelegenheit, ein Solokonzert mit Orchester aufzuführen und ihr tonliches und technisches Können zu zeigen. Besonders hervorgehoben sei an dieser Stelle die souveräne Klanggestaltung der anspruchsvollen Liegetöne im zweiten Satz und ihr strahlender Trompetenklang im dritten Satz.

Auf die drei barocken Werke von Bach, Pachelbel und Albinoni folgte im Programm dann Howard Shores Symphonische Suite „Herr der Ringe – Die Gefährten“. Aus dem zwölfköpfigen Streicherensemble wurde ein symphonisches Orchester mit Holzbläsern, Blechbläsern und Schlagzeug sowie einer Sopranistin.

Das Medley aus „Herr der Ringe“ lag dem Orchester – nach dem durchsichtigen barocken Spiel durfte das Orchester nun mit Howard Shores Werk ein musikalisches Landschaftsbild entwerfen, das von unterschiedlichen Klangfarben lebt. Das Orchester präsentierte Musik, bei der im Kopf des Zuhörers ein eigenes Landschaftsbild entsteht – Weiten öffnen sich, einzelne Fagotttöne lassen die Assoziation von Regentropfen entstehen, Flötentöne scheinen wie Sonnenstrahlen durch die Wolken, bevor sich die Sopranistin Helen Beck mit ihrer Stimme in den Klang der Instrumente mischt und dem Orchesterklang dadurch eine neue interessante Note verleiht.

Der Applaus am Ende des Konzertes galt sowohl den jungen Musikern als auch ihrem Dirigenten Johannes Stortz, der das Jugendorchester seit vielen Jahren mit sehr großem Engagement leitet.