Kirchheim

Klimakleber in Kirchheim – aber nur in der Lego-Stadt

Aktion In einem Projekt des Christlichen Familienzentrums und der evangelischen Kirche bauen Kinder eine Stadt.

Nach der Eröffnung bewundern die Besucher die Lego-Stadt, ausgeschmückt mit liebevollen Details. Foto: pr

Kirchheim. Alles beginnt mit gro­ßen, leeren Straßen- und Grünflächenplatten. Im Abstand stehen Bautische umgeben von unzähligen Boxen mit über 100 000 fein säuberlich sortierten Legosteinen. Dann war Baubeginn in der Thomaskirche in Kirchheim – über 40 „Bauarbeiter“ im Alter von acht bis zwölf Jahren bevölkern den Raum. Nach einer kurzen Planungsphase widmen sich einige den Wolkenkratzern Y-Tower, Hotel und Röhre, andere bauen einen Dom oder ein Strandhaus, andere fühlen sich für Fahrzeuge, Signale oder Flugzeuge zuständig – und die Zeit vergeht wie im Flug.

Am nächsten Tag versammelten sich alle pünktlich um 10 Uhr auf der Baustelle – nur für Eltern und Neugierige galt „Betreten verboten – Kinder haften für ihre Eltern“. Und sofort legten sich die kleinen Architekten ins Zeug – schließlich waren nur noch acht Stunden Zeit, um die Stadt komplett fertigzustellen, inklusive Fußballstadion, Zoo, Bahnhof, Polizeiwache, Freibad, Schule und Flughafen. Zudem gab es Großprojekte zu bewältigen, wirklich groß, beispielsweise der Wolkenkratzer Y-Tower mit über 1,3 Metern Höhe. Immer wieder ertönte der Gong, wenn ein Großprojekt fertiggestellt wurde, das dann bestaunt und beklatscht wurde. Anders als in Stuttgart wurde der Bahnhof nach dem gemeinsamen Mittagessen termingerecht fertiggestellt. Liebevoll wurde die Stadt mit Pflanzen, Menschen, Tieren geschmückt. Am Abend war fast alles fertig.

Kaum waren die Kinder gegangen, freuten sich die Mitarbeiter, denn jetzt war ihre Stunde gekommen. Liebevolle Details wurden hinzugefügt – so gab es beispielsweise auch in Kirchheim plötzlich Klimakleber auf den Straßen – allerdings in Lego. Auch Baustellen und wilde Verkehrsführungen durften nicht fehlen – wie in Kirchheim. Auf Tempo-30-Schilder wurde jedoch verzichtet.

Am nächsten Tag war es dann so weit. Nach dem Familiengottesdienst wurde die Lego-Stadt Kirchheim feierlich durch Oberbürgermeister Bader enthüllt und eröffnet. Eltern und Gäste staunten nicht schlecht und waren begeistert, was die Kinder in kaum mehr als 10 Stunden liebevoll gebaut hatten. Lediglich die Mitarbeiter hatten ein lachendes und ein weinendes Auge, als sie am Nachmittag alle wundervollen Bauwerke und Legoszenen wieder zerlegen und sortieren mussten.

Letztlich stellten viele Eltern fest, die Lego-Stadt müsse noch mal kommen, damit wenigstens dort das Projekt „Hallenbad“ angegangen werden könne. Mal sehen, wer schneller ist: der Veranstalter Christliches Familienzentrum Kirchheim oder die Kirchheimer Stadtverwaltung. pm