Kirchheim

Kommentar: Vollkasko geht ins Geld

Diese offenen Stiegen dürften bald schon eingehaust werden.
Diese offenen Stiegen dürften bald schon eingehaust werden. Foto: Carsten Riedl

Brandschutz ist eigentlich der falsche Begriff, weil es dabei weniger um den Schutz vor einem Brand geht als um den Schutz vor dessen Folgen: Rauchvergiftungen oder Verbrennungen, die lebensgefährlich bis tödlich sein können. Insofern müssten Brandschutzmaßnahmen eigentlich „Brandfolgenschutzmaßnahmen“ heißen. Nicht zuletzt wäre das ein noch größeres Wortungetüm, das viel besser zur Behördensprache passen würde.

Aber ernsthaft: Beim Thema Brandschutz geht es auch um eine weitverbreitete Vollkasko-Mentalität. Jeder will gegen jedes nur denkbare Risiko abgesichert sein. Vor allem aber will jeder einen Verantwortlichen haben, den er im Zweifelsfall belangen kann. Da ist es kein Wunder, wenn auch die Brandschutzbeauftragten von derselben Mentalität besessen sind und alle nur denkbaren Sicherheitsvorkehrungen anordnen.

Das heißt zwar nicht, dass nichts mehr passieren kann. Aber die möglichen gesundheitlichen Folgen eines Gebäudebrands lassen sich dadurch im Vorfeld deutlich reduzieren. Das kommt letztlich allen zugute, auch wenn solche schweren Brände zum Glück Seltenheitswert haben. Andererseits aber weiß jeder Fahrzeughalter: Vollkasko gibt es nicht zum Nulltarif - auch nicht für die Stadtkasse. Andreas Volz