Kirchheim
Kreisbau stockt in den Badwiesen auf

Wohnraum In Kirchheim entwickeln sich nicht nur neue Wohngebiete: Auch Altbauten werden saniert und mit einer zusätzlichen Etage ausgestattet. So entstehen neue Wohnungen ohne großen Flächenverbrauch. Von Andreas Volz

Es ist kein neues Wohn­gebiet - und die Gebäude sind auch schon etwas in die Jahre gekommen. Deshalb plant die Kreisbaugenossenschaft Kirchheim-Plochingen in den Badwiesen eine Erneuerung. Das bringt zusätzlichen Wohnraum, ohne dass es neue Fläche „kostet“. Im Gegenteil: Dadurch, dass die vorhandenen Parkflächen im Freien künftig unter die Erde verlegt werden sollen, kann sich dort das versiegelte Areal zumindest teilweise in eine neue Grünfläche verwandeln - sodass der zweite Bestandteil des Namens „Badwiesen“ wieder deutlicher zum Ausdruck kommt.

„Die Kreisbau beabsichtigt eine Sanierung und Aufstockung ihrer Gebäude“, sagte Gernot Pohl, der Leiter der Abteilung Städtebau und Baurecht, im Gemeinderat. Vor den Wohnhäusern in den Badwiesen sollen mehrere quadratische Eingangsgebäude als Zugang zu den künftigen Tiefgaragen entstehen. Zur Bewertung meinte Gernot Pohl: „Insgesamt ist das ein sehr schönes Projekt.“

Das sahen die Ratsmitglieder nicht anders. Dieter Franz Hoff (CDU) lobte den Gedanken, „die Bestandsgebäude zu erweitern und dem neuesten Stand der Technik anzupassen“. Auch der „hälftige Rückbau“ der Straße gefällt ihm sehr gut. Die Tiefgaragen sorgen eben nicht nur für den Wegfall der Parkfläche, sondern auch für weniger Bedarf an Straße.

Beginn mit der östlichen Hälfte

Insgesamt verfügt die Kreisbau in den Badwiesen über acht Bestandsgebäude mit jeweils 24 Wohneinheiten. Geplant ist die Sanierung jetzt erst einmal für die östliche Hälfte - direkt gegenüber des Neubaus, den die Genossenschaft derzeit zwischen Schöllkopfstraße und Badwiesen erstellt. Hans-Peter Birkenmaier (Freie Wähler) freute sich darüber, dass durch die Aufstockung in den Badwiesen „40 zusätzliche Wohnungen entstehen - ohne oder mit nur wenig zusätzlicher Versiegelung“. Auch den neu entstehenden Freiraum rund um die Häuser wertet er als sehr positiv.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Marc Eisenmann sieht in der ausgeweiteten Grünfläche, die „aus einer Betonwüste“ entsteht, ebenfalls als „enorme Aufwertung“. Sabine Lauterwasser (Grüne) sprach von einer großen Bereicherung für die Aufenthaltsqualität. Besonders wichtig ist es ihr, „dass die bestehende Bausubstanz erhalten bleibt und dass es viel Grün gibt“.

Für den Linken-Stadtrat Heinrich Brinker ist es zwar ein positives Zeichen, „die Parkmöglichkeiten von den Häusern wegzukriegen“. Das reicht ihm aber noch nicht aus: Er träumt von einer „Mobilität ohne Pkw“. Gerd Mogler von der Christlichen Ini­tiative Kirchheim (CIK) hält die geplanten Tiefgaragen dennoch für sinnvoll: „Die lassen sich sicher auch umnutzen, sollten irgendwann einmal nicht mehr so viele Stellplätze benötigt werden.“

Bevor der Gemeinderat den Aufstellungsbeschluss einstimmig fasste, fügte Gernot Pohl aus planerischer Sicht hinzu: „Die Tiefgaragen sind notwendig, weil sie es ermöglichen, mehr Wohnungen zu bauen.“ Nur durch diese Tiefgaragen lässt sich die erforderliche Zahl an Stellplätzen nachweisen.