Kirchheim
Kritische Infrastruktur: Lage ist angespannt, aber beherrschbar

Corona Wozu führt die Omikron-Welle in Schulen und Kliniken? So ist die Lage so schaffen sie es, den Betrieb aufrechtzuerhalten. Von Antje Dörr

In den Kirchheimer Schulen sind die Zahlen „rapide angestiegen“, sagt Thorsten Bröckel, Rektor der Alleenschule und geschäftsführender Schulleiter der Kirchheimer Schulen. Allerdings seien die Standorte in unterschiedlichem Maß betroffen: Manche Schulen hätten nur eine
 

„Der Betrieb
ist nicht
in Gefahr.
Thorsten Bröckel
Rektor der Alleenschule

 

Handvoll Fälle, in anderen seien 20 Kinder infiziert. Letzteres treffe auf die Alleenschule zu, in acht Klassen gebe es infizierte Schülerinnen und Schüler. Etwa in der Hälfte der Schulen seien auch Lehrkräfte erkrankt, jedoch nur vereinzelt. „Der Betrieb ist nicht in Gefahr“, sagt Thorsten Bröckel. Auch der „Notfallplan“ des Schulamts, der vorsieht, dass Schulen sich untereinander mit Lehrkräften aushelfen, müsse noch nicht greifen.

Immer wieder seien ganze Schulklassen in Quarantäne, so in der vergangenen Woche in der Raunerschule, der Eduard-Mörike-Schule und der Naberner Grundschule. Dass es richtige Ausbrüche gibt, glaubt Thorsten Bröckel nicht. „Ich kann mit einiger Gewissheit sagen, dass sich die Kinder nicht in der Schule anstecken“, sagt er. Es seien Schüler infiziert, die in den Klassen nicht nebeneinander sitzen und auch sonst nicht unbedingt Zeit miteinander verbringen. „Ich denke, dass unsere Hygienemaßnahmen greifen“, sagt Bröckel. 

Ohnehin gilt für Schulen und Kitas ein neuer Handlungsleitfaden: Auch bei größeren Ausbrüchen müssen künftig nicht mehr ganze Klassen und Kitagruppen in Quarantäne. Dies hat das Gesundheitsministerium am gestrigen Mittwoch in Stuttgart mitgeteilt. Demnach müssen sich ab sofort nur noch positiv getestete Kitakinder und Schülerinnen und Schüler absondern. Bisher lautete die Regel, dass die ganze Klasse oder Kitagruppe in Quarantäne geschickt werden musste, wenn mehr als fünf Jugendliche oder 20 Prozent einer Klasse infiziert waren.

In den Medius-Kliniken liegen aktuell 49 Menschen, die an Covid erkrankt sind, davon drei auf Intensivstation. „Wir spüren den stetigen Anstieg“, sagt Dr. Jörg Sagasser, medizinischer Direktor der Medius-Kliniken. Vor rund zwei Wochen waren es insgesamt 27 Patientinnen und Patienten gewesen, davon sechs auf Intensivstation. Rund ein Drittel der Covid-Patienten komme aktuell nicht wegen Corona in die Klinik und würde dann vor Ort positiv getestet. „Corona ist da nur eine Nebendiagnose, aber wir zählen sie als Covid-Patienten, weil sie ja auch isoliert werden müssen“, sagt Sagasser.

„Mit Jonglieren geht es“

Den Kliniken fehlen in der Omikron-Welle zunehmend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wenn auch nicht in kritischem Ausmaß. Auch sogenannte elektive Operationen, die während der Delta-Welle teilweise abgesagt werden mussten, könnten aktuell noch durchgeführt werden. „Es ist herausfordernd, aber mit Jonglieren geht es“, sagt Jörg Sagasser. Zunehmend mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssten allerdings nach Hause, um ihre Kinder zu betreuen, die entweder Kontakt mit infizierten Kindern hatten oder selbst an Covid erkrankt sind.