Kirchheim

Lehrlinge sind eine gefragte Spezies

Arbeitsmarkt Die Nachfrage nach Arbeitskräften in den Landkreisen Esslingen und Göppingen ist hoch. Vor allem Auszubildende werden händeringend gesucht.

Noch sind viele Ausbildungsstellen offen.Archiv-Foto: Carsten Riedl
Noch sind viele Ausbildungsstellen offen.Archiv-Foto: Carsten Riedl

Die Arbeitslosigkeit in den Landkreisen Göppingen und Esslingen ist im Juni weiter zurückgegangen. Das meldet die Agentur für Arbeit Göppingen, die für die Landkreise zuständig ist. Die Zahl der Arbeitslosen sank im Vergleich zum Vormonat um 389 Menschen und liegt nun bei 3,1 Prozent. Auch im Vergleich zum Juni 2017 ist der Rückgang bemerkenswert, damals lag die Arbeitslosenquote bei 3,5 Prozent. „Die anhaltend gute Konjunktur und die stabile Wirtschaftslage zeigen sich in der weiterhin hohen Nachfrage nach Arbeitskräften“, sagt Thekla Schlör, Vorsitzende der Agentur für Arbeit in Göppingen. Internationale wirtschaftliche und politische Spannungen wirkten sich aktuell nicht auf den regionalen Arbeitsmarkt aus.

Interesse an Ausbildung sinkt

Seit Oktober letzten Jahres wurden 5 482 Ausbildungsstellen gemeldet, 4,1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Unternehmen haben jedoch Schwierigkeiten, Lehrlinge zu finden: Die Bewerberzahlen sind mit 4 577 als Zwischenstand 6,9 Prozent niedriger als im Vorjahr. Die Agentur für Arbeit appelliert deshalb an potenzielle Bewerber, ihre Chance zu nutzen: Noch seien attraktive Ausbildungsstellen offen.

Aufruf an ältere Bewerber

Auch Ältere könnten sich bewerben. „Traditionell denkt man bei Auszubildenden an junge Leute, die gerade mit der Schule fertig geworden sind“, sagt Bettina Münz, Geschäftsführerin und stellvertretende Leiterin der Arbeitsagentur. Die Rahmenbedingungen, einen Berufsabschluss nachzuholen, seien nie besser gewesen. Zu diesem Ziel führten viele Wege. „Die Arbeitsagentur berät gerne“, sagt Bettina Münz. Ein beruflicher Abschluss bringe viele Vorteile: Die Chancen auf einen unbefristeten Job seien deutlich größer, man verdiene mehr und bekomme mehr Rente. Auch ein 45-Jähriger habe noch über 20 Berufsjahre vor sich. Gründe genug, eine zweite Chance zu ergreifen. „Eine gute Berufsausbildung ist die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit“, sagt Münz.

Gute Nachrichten gibt es bei den älteren Arbeitslosen: Die Zahl der 50-jährigen und älteren Arbeitslosen ist im Vergleich zum April um zwei Prozent auf 4 940 Personen gesunken. Das waren 5,1 Prozent weniger als im Juni 2017.pm