Kirchheim

Livemusik bekommt einen neuen Platz

Gastro-Szene In „Alex‘s Pub Club“ soll es künftig jeden Donnerstag handgemachte Musik geben. Gastronom Alex Gössl möchte einen Kirchheimer Musikertreff etablieren. Von Günter Kahlert

Alex Gössl hat ehrgeizige Pläne für seinen Pub. Fotos: Günter Kahlert
Alex Gössl hat ehrgeizige Pläne für seinen Pub. Fotos: Günter Kahlert

Das Projekt klingt spannend. Alex Gössl möchte seinen „Alex‘s Pub Club“ in der Max-Eyth-Straße 41 zur Kirchheimer Livemusik-Kneipe machen. Und zwar nicht nur ab und zu, sondern regelmäßig. Künftig soll es in der ehemaligen „Milchbar“ jeden Donnerstag handgemachte Musik geben, möglichst regional mit Musikern aus der Umgebung. Seit Mai hat er schon die ersten „Testballons“ steigen lassen, jetzt will er Nägel mit Köpfen machen.

Alex Gössl ist in der hiesigen Gastro-Szene kein Unbekannter, seit 1996 ist der gebürtige Stuttgarter in Kirchheim aktiv. Er hatte bis 2005 die „Sonderbar“ in der Küferstraße, war bis 2006 auch als Weindorf-Wirt aktiv, managte für Michael Holz die neben dem Bären gelegene „Eis-Pra“, initiierte die „Pra by Night“ als Cocktail-Bar, danach seit 2013 das „Filmriss“ im Stadtkino. Auch das gemeinsam mit Michael Holz. Dort ist aber nach jetzigem Stand Ende des Jahres Schluss, der Pachtvertrag läuft aus, das Gebäude wird abgerissen.

Da passt es gut, dass Anfang des Jahres der „Milchbar“-Betreiber Pascal Amann händeringend nach einem Interessenten für den Electro-Club im ehemaligen „Schinderhannes“-Keller sucht. Alex Gössl greift zu. „Ich habe mir gedacht, so ein schöner Keller, da würde es sich anbieten, einen richtig schönen Bier-Pub daraus zu machen.“ Vorbild für ihn sind die englischen Keller-Pubs, und da gehört Livemusik in der Regel dazu. Dass er auch selbst eine Leidenschaft dafür hat, gibt der Sache einen Extra-Kick.

Dann der Kontakt zu Werner Dannemann. Ein logischer Schritt, denn man kennt sich seit Jahren, und der Kult-Gitarrist hat nicht nur eine ganz besondere Beziehung zu Kirchheim, er kennt in der Szene auch unglaublich viele Musiker. Bei einem gemeinsamen Mittagessen im „Waldhorn“ präsentieren Alex Gössl und Michael Holz die Pläne für „Alex‘s Pub“. „Sie haben mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, regelmäßig Livemusik-Sessions im Keller zu machen und sie auch zu organisieren“, erinnert sich Werner Dannemann an das Treffen. Er sagt zu, und damit ist schon mal der erste und dritte Donnerstag im Monat klar: Blues und Rock mit Überraschungsgästen.

Aber Alex Gössl will nicht nur Blues und Rock im Keller, er will auch aktuelle, junge Musik. Da passt es perfekt, dass Fabian Dam Kontakt zu ihm aufnimmt. „Fabi“ ist Tontechniker bei „Growing Movement“, einer jungen Band aus der Linde, die sich Anfang des Jahres zusammengefunden hat. Jazz, Funk, Hip-Hop, Fusion - das ist das perfekte Kontrastprogramm zum traditionellen Blues und Rock. Die sechs jungen Musiker haben bis dato keine festen Stücke, es gibt Beats, Grooves, Riffs und Basslinien, aus denen sie etwas entwickeln. Eine spannende Mischung - „Growing Movement“ ist jeden 2. Donnerstag im Monat zu hören.

Noch nicht definiert ist im Moment der letzte Donnerstag im Monat, da ist Alex Gössl noch am Überlegen. Die „Open Stage“, die er der „Linde“ vorgeschlagen hat, könnte schwierig werden, da die benachbarte „Wunderbar“ zum gleichen Zeitpunkt seit Langem die gleiche Veranstaltung macht.

Kozept muss sich rumsprechen

Perspektivisch möchte der Gastronom den Keller in der Innenstadt zu einem echten Musikertreff machen, inklusive spontaner Jam-Sessions. Dazu will er die nötige Ausrüstung anschaffen und zur Verfügung stellen. Die Musiker, so sein Plan, sollen nur ihre Instrumente mitbringen, alles andere steht bereit. Auch die Bühne möchte Alex Gössl noch vergrößern. Natürlich ist ihm klar, dass da nichts von heute auf morgen geht, „das muss sich aufbauen und in der Szene rumsprechen“, schätzt er die Sache realistisch ein. Aber das ist alles noch ein bisschen Zukunftsmusik. Morgen, am 3. Oktober, gibt es erst mal Werner Dannemann mit hochkarätigen Überraschungsgästen ab 20 Uhr im Keller.