Kirchheim

LUG setzt klangliche Ausrufezeichen

Winterkonzert Die verschiedenen Ensembles des Ludwig-Uhland-Gymnasiums präsentieren in der Kirchheimer Stadthalle eine große Bandbreite musikalischer Stilrichtungen.

Das Sinfonieorchester des LUG glänzt mit temporeicher Musik und schön gestalteten Melodien. Foto: Tanja Gotthold-Knapp
Das Sinfonieorchester des LUG glänzt mit temporeicher Musik und schön gestalteten Melodien. Foto: Tanja Gotthold-Knapp

Mit dem letzten Titel „Carry on“ hat die Bigband des Kirchheimer Ludwig-Uhland-Gymnasiums den musikalischen Schlusspunkt unter das Winterkonzert der Schule in der Stadthalle gesetzt. „Carry on“ - macht weiter so! - das möchte man nach so einem fulminanten Abend den jungen Musikern auf der Bühne am liebsten zurufen.

Zum Auftakt verschmolzen in Offenbachs Ouvertüre zur Oper „Orpheus in der Unterwelt” die verschiedenen Stimmgruppen wunderbar zu einem sinfonischen Klangbild, in dem einzelne Solisten ihr Können demonstrierten. Große musikalische Euphorie zeigte das Orchester im temporeichen „Can Can”. In der für das Konzert arrangierten Star-Wars-Suite hörte man ausgearbeitete Rhythmik im Darth-Vader-Marsch und schön gestaltete Bläsermelodien der elegischen Teile. Sicher einzigartig ist, dass das Sinfonieorchester des LUG im Team dirigiert und geleitet wird und auf beide Dirigenten bestens eingestimmt ist.

Ein vokales Ausrufezeichen setzte der Chor der Gesangsklassen 5-7 mit der „Litany for a whale” von John Cage. Das kanonartige Motiv verwandelte sich in wabernde Unterwasser-Klangfelder, die hervorragend intoniert die klangliche Welt des Meeres zum Vorschein brachten. Mit intensivem Ausdruck und improvisatorischen Einlagen gefiel besonders das musikalische Unwetter „Flooding Rains”, das mit einem krachenden Donnerschlag auf der Bühne endete.

Der Chor der Gesangsklasse 6 bestach im schweren dreistimmigen Gospel „Didn’t My Lord Deliver Daniel” durch das rasante Tempo und Spitzentöne im vokalen Grenzbereich. Im Song „Chocolate Chip Cookies” stellte der Chor sein komödiantisches Talent unter Beweis - aufhorchen ließen nicht nur tolle Soli der Jungs, abschließend wurde das Publikum titelkonform auch noch mit frisch gebackenen Keksen belohnt.

Bereits junge „Jazzer“ zu hören

Ein Markenzeichen des LUG ist sicher, dass mit einer großen Durchlässigkeit innerhalb der Ensembles von klein auf wie bei den „Großen“ musiziert wird und sich schon Schüler der Unterstufe wie richtige „Jazzer” fühlen können. So kamen die Zuhörer in den Genuss eines Saxofonsolos aus der Junior Band, das mit „Born to be wild” die Rock-Hymne der Siebziger thematisierte. Das junge Ensemble, vorwiegend besetzt aus Schülern der Unterstufe, beendete unter großem Applaus ihren Auftritt mit „Smoke on the water”.

Das Vokalensemble des LUG - ausgewählte Sängerinnen und Sänger aus dem Mittel- und Oberstufenchor - trug mit Ausdauer und großer Ausdrucksstärke ein Medley aus „Les Misérables” vor. Besonders gefielen die glockigen Sopranstimmen.

Nach dem ruhigen Intermezzo des Vokalensembles brachte die Jazz/Rock-Combo ordentlich „Groove” auf die Bühne. Dank der sehr stabilen Rhythmusgruppe gelangen allen Musikern beeindruckende Soli. Die große musikalische Bandbreite dieses Abends war nicht nur an den verschiedenen musikalischen Stilen festzumachen, sondern beachtlich war auch, mit wie vielen unterschiedlichen Formationen das LUG auf der Bühne vertreten ist. Aufbauend auf dem Modell der Gesangsklassen kann der Mittel- und Oberstufenchor auf eine Vielzahl gut ausgebildeter Stimmen zurückgreifen. Ob im a-cappella-Arrangement „Engel” von Rammstein oder im Song „Circle of Life” - der Chor überzeugte mit schönen vokalen Farben sowie vielen eigenen ausgedachten Choreographien.

Den letzten Höhepunkt setzte die Bigband des Gymnasiums: Der Jazz-Klassiker „Cantaloupe Island” enthielt gut getimte Funk-Elemente sowie frei musizierte solistische Einlagen. Souverän und mit großer klanglicher Präsenz in der Bläser-Section gelang der fast 50-köpfigen Band das Stück „Time after time”.

Der Schulleiter des LUG, Georg Braun, hob die wichtige Rolle der Musik hervor, weil sie so viele und verschiedene Menschen zusammenführe und verbinde. Das habe das Konzert eindrucksvoll demonstriert. Er würdigte nicht nur die Leistung der Mitwirkenden, sondern auch die der drei Lehrer David Schmid, Daniel Bucher und Sebastian Auer, die die Ensembles leiten. pm