Kirchheim

Maschinen aus Kirchheim reisen nach Sierra Leone

Hilfe Der Förderverein der Max-Eyth-Schule spendet ausgemusterte Geräte für ein Ausbildungsprojekt.

Auf dem zu sehen sind (v.l.n.r.): Hans-Jochen Layer (Lehrer der Gewerblichen Schule Waiblingen), Jochen Schade (Schulleiter der Max-Eyth-Schule Kirchheim), Hans Jürgen Bucher (Schulleiter Gewerbliche Schule Waiblingen), Richard Sigel (Waiblinger Landrat) sowie Thomas Mozer (Pastor der evangelisch-methodistischen Kirche). Foto: pr

Kirchheim. Drei Fräsmaschinen, eine Säulenbohrmaschine, zwei Bandsägen, eine Schlagschere, vier Pressen, eine Kreissäge sowie ein Schleifbock aus der Lehrwerkstatt der Kirchheimer Max-Eyth-Schule befinden sich auf dem Weg nach Sierre Leone. Die ausgemusterten Maschinen, die noch voll funktionsfähig sind, kommen dem Projekt „Konokai“ – das in der regionalen Sprache „junge Menschen von Kono“ bedeutet – zugute. Es ermöglicht jungen Männern eine Ausbildung zum Schreiner oder Metallwerker. Zum Ausbildungskonzept gehören außerdem Hilfen zur Führung eines Kleinbetriebs.
Der Kono-Distrikt im Osten von Sierra Leone in Westafrika ist zwar reich an Diamanten und Gold, doch die Bodenschätze kommen nur wenigen Einheimischen zugute. Viele Menschen sind arm, eine staatlich organisierte Berufsausbildung gibt es praktisch nicht. Auch Jugendliche, die eine Schule besucht haben, finden oft nur Arbeit als Tagelöhner. Das will das Projekt ändern.

Bei ihrer Ausbildung trainieren die jungen Männer handwerkliche Fertigkeiten und den Umgang mit Holz- und Metallbearbeitungsmaschinen. Dafür werden auch Maschinen benötigt. Seit 2017 unterstützen unter anderen die EmK-Weltmission, die evangelisch-methodistische Kirche, Unternehmen aus der Region Waiblingen sowie die Gewerbliche Schule Waiblingen das Projekt mit Material und Know-how. Jetzt gehört auch der Verein der Freunde und Förderer der Kirchheimer Max-Eyth-Schule zu den Unterstützern. Bei der notwendigen Modernisierung in gewerblichen Schulen werden immer wieder noch anderweitig gut verwendbare Maschinen frei, die üblicherweise auf dem Gebrauchtmaschinenmarkt landen. Auf Initiative der gewerblichen Schule in Waiblingen stiftete 2017 der Landkreis dort diese Maschinen für die erste Grundausrüstung. In diesem Jahr konnten wiederum einige Maschinen über diesen Weg zur Verfügung gestellt werden. Durch den guten Kontakt zwischen den Schulen wurde auch die Max-Eyth-Schule in Kirchheim darauf aufmerksam. Der Verein der Freunde und Förderer der MESK handelte schnell und konnte dem Landkreis Esslingen einige Maschinen sowie Bearbeitungsgeräte zu Händlerangebotspreisen abkaufen und als Spende zur Verfügung stellen.

Mittelfristig soll sich das Projekt „Konokai“ finanziell selbst tragen, durch die Herstellung und den Verkauf von Gegenständen aus Holz und Metall sowie Aufträge auf dem freien Markt. pm