Kirchheim

Milchig-trüb war gestern - die Gießnau kommt jetzt wieder klar daher

Schwarzer Jura war in den Gießnau gelangt. Foto: Bianca Lütz-Holoch
Schwarzer Jura war in den Gießnau gelangt. Foto: Bianca Lütz-Holoch

Kirchheim. Die Anrainer der Gießnau hatten schon Schlimmes befürchtet: etwa dass Brandkalk-Rückstände von der ICE-Baustelle in das Bächlein gelangt sein könnten - so weiß, wie es daherkam. Dem war glücklicherweise nicht so.

Nach dem starken Gewitterregen ist ein Rückhaltebecken auf der Großbaustelle übergelaufen. So gelangte der Tunnelaushub und damit Schwarzer Jura in den Bach. Kommt dieses Material mit Wasser in Berührung, führt das zu jener weiß-grauen Färbung, die zu sehen war.

Bislang gibt es noch keine Lösung für den Wiederholungsfall. Das Landratsamt hat die Baufirma aufgefordert, das Entwässerungskonzept der Anlage zügig zu überprüfen und Maßnahmen zur Reduzierung des verschmutzten Wassers zu prüfen. Auch eine Gewässeruntersuchung ist vorzunehmen.

Auf der ICE-Baustelle gibt es eine Gewässerschutzanlage, die aus mehreren Reinigungsstufen sowie unterschiedlichen Speicher- und Rückhaltebecken besteht. Sind alle Stufen durchlaufen, wird das gereinigte Wasser gedrosselt in die Gießnau eingeleitet. Das Rückhaltevolumen der Gewässerschutzanlage ist auf ein mindestens fünfjähriges Regenereignis ausgelegt - wohl zu wenig bei der Klimaveränderung.ih