Kirchheim

Naberns neue Park- und Arbeitsplätze

Neubauten Daimler will den Standort am Fuß der Teck stärken. Der Industriepark Nabern soll um zwei Gebäude anwachsen.

Kirchheim. In Nabern soll es 350 neue Arbeitsplätze geben: Die Daimler AG will auf dem einstigen MBB-Gelände ihr Forschungszentrum für die Entwicklung von Hybrid-Fahrzeugen, Elektroautos und Brennstoffzellenantrieb ausbauen. Das ist die erfreuliche Nachricht zur Stärkung des Standorts, die nicht nur in Kirchheims Stadtverwaltung auf Begeisterung stößt. Auch der Gemeinderat zeigte sich zufrieden damit, dass Nabern ein Zentrum für Forschung und Entwicklung bleibt.

Nicht ganz so erfreulich scheint allerdings die Tatsache zu sein, dass auch hier die glänzende Medaille - wie das halt so üblich ist - ihre Kehrseite mit sich bringt: Die 350 zusätzlichen Mitarbeiter brauchen schließlich allesamt einen angemessenen Platz, um an ihrem neuen Arbeitsplatz einer sinnvollen Arbeit nachgehen zu können. Weil aber der vorhandene umbaute Raum durchaus schon sinnvoll genutzt wird, bleibt nur die Lösung, im Naberner Industriepark ein völlig neues Bürogebäude zu erstellen.

Dieses Gebäude soll auf dem bisherigen Parkplatz entstehen, der nördlich an die Neue Straße grenzt und östlich an die Straße Im Auchtert. Dass dadurch die vorhandenen Parkplätze wegfallen, ist gar nicht das große Problem. Schließlich sieht der Plan vor, das Untergeschoss des neuen zweiflügeligen Gebäudes als Tiefgarage auszuführen. Viel gravierender wird die Parkplatzproblematik dadurch, dass auch die 350 zusätzlichen Mitarbeiter ihre Fahrzeuge irgendwo abstellen müssen.

Dafür wiederum sieht die Planung der Sirius Facilities GmbH, die den Naberner Technologie-Park seit 2008 verwaltet, ein neues Parkhaus vor, das ganz im Süden des Areals entstehen soll - an der Stelle, an der Wolf-Hirth- und Achalmstraße in die Seestraße einmünden. Anwohner des angrenzenden Wohngebiets befürchten nun, dass ihre Straßen zu Ein- und Ausfallstraßen für den erhöhten Berufsverkehr werden könnten. Der Gemeinderat teilt diese Bedenken durchaus.

Ein Parkhaus auf dem Filetstück

Überhaupt sei es schade, den schönsten Bauplatz des gesamten Areals - mit Ausblick auf Flugplatz und Teck - ausgerechnet für ein Parkhaus zu „verschwenden“, hieß es im Kirchheimer Ratsrund. Gerade dort müssten doch eigentlich die Büros entstehen, in denen kreative Köpfe die innovativsten Ideen entwickeln könnten: freier Blick für frei Köpfe sozusagen.

Ob Daimler und Sirius deswegen ganz neu zu planen beginnen, bleibt abzuwarten. Aber immerhin können die Anwohner ihre Bedenken wegen eines erhöhten Verkehrsaufkommens im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens noch vorbringen.Andreas Volz