Kirchheim

Nachgefragt bei Moderator Murat Lök

Wer hatte die Idee zum Fastenessen auf dem Marktplatz?

Die Idee entstand vor sieben Jahren beim Stadtfest. Die Moscheen hatten ihre Stände in der Nähe. Da haben wir das besprochen, die erste Veranstaltung war dann am Kornhaus. Das erste Mal haben wir für 300 Leute gekocht, und 500 kamen. Dann sind wir auf den Marktplatz gegangen und haben für 1 000 Leute gekocht, 1200 kamen. Nun kochen wir für 1 500 Menschen. Der Marktplatz ist perfekt, mitten im Geschehen. Für mich war das heute ein Gänsehautgefühl.

Wie gehen Sie mit dem Wetter um?

Wir müssen das immer eine Woche vorher entscheiden. Ich nutze dazu eine App zum Agrarwetter, da verlasse ich mich darauf. Die Bauern müssen es wissen. Die haben gesagt, das Gewitter zieht vorbei, deshalb war ich ganz beruhigt. Bei den bisherigen fünf gemeinsamen Fastenessen fiel der Ramadan immer in die warme Jahreszeit.

Wie sind Sie zum Moderator geworden?

Beim dritten Mal hieß es in der Besprechung, irgendjemand müsse das anmoderieren. „Du redest gerne, mach du.“ Ich habe mir dann Willi Kamphausen als Verstärkung geholt.

Wie schwer fällt Ihnen das Fasten den ganzen Tag über, der ja derzeit lang ist?

Das ist sehr lange, in den nächsten Jahren wird es etwas kürzer. Ich esse immer noch morgens vor vier Uhr etwas, was anhält, wie Nüsse, Datteln oder ein Brot mit Honig. Ich muss jetzt hier am Abend viel Wasser trinken, den Tank wieder auffüllen. Man muss die Einschränkungen beim Fasten sehen, etwa für Menschen mit schwerer körperlicher Arbeit. Die Gesundheit geht vor, es bringt nichts, wenn sie leidet. Ein Kind sollte nicht vor zwölf Jahren fasten. Wenn es eine Prüfung hat, kann es aussetzen. pd