Die Sieger des Ehrenamtspreises 2020 stehen fest. Auch wenn dieses Jahres alles anders verlief als ursprünglich geplant, haben sich die Organisatoren klar dafür entschieden, an diesem Wettbewerb trotz Coronapandemie festzuhalten. Dass es die richtige Entscheidung war, zeigen die vielen tollen Einsendungen, die zum Thema „Einfach. Jetzt. Machen! - Ehrenamtspreis ,Starke Helfer‘ 2020 für Nachhaltigkeit und gegen Klimawandel“ eingegangen sind. Ausgelobt hatten den Preis die Stiftung Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen und der Teckbote.
„Einfach. Jetzt. Machen!“ - das kann auch als Motto für dieses etwas andere Jahr durchgehen: einfach den pandemiebedingten Einschränkungen trotzen - und was machen. Ganz ungeschoren ist der Wettbewerb allerdings nicht davongekommen, denn auf die große Abschlussveranstaltung müssen alle Beteiligten verzichten. In feierlichem Rahmen hätten die Gewinner präsentiert werden sollen, was nun ersatzlos entfällt. Die Teilnehmer erhalten ihre Urkunde per Post zugeschickt, das Preisgeld kontaktlos überwiesen.
Über den ersten Preis und damit über 1000 Euro kann sich das Kirchheimer Repair-Café freuen. In der Begegnungsstätte „wir Rauner“ wird immer am letzten Samstag eines Monats gefädelt, geschraubt und manch altes Elektrogerät wie Bügeleisen und Staubsauger wieder instandgesetzt oder der Akku eines Handys ausgetauscht - wenn keine Pandemie herrscht. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter bieten gegen eine kleine Spende ihre wertvollen Dienste an und sorgen dafür, dass die Geräte und Gegenstände, beispielsweise auch Modeschmuck, wieder in den Gebrauch kommen und nicht auf der Müllhalde landen. „Wir haben uns natürlich riesig gefreut und uns überlegt, was wir mit dem Geld machen wollen“, erzählt Klaus Fernow. Nach fünf Jahren Betrieb fühlen sich die „Macher“ fest im Sattel. „Wir nagen nicht am Hungertuch und wollen, dass das Geld sinnvoll eingesetzt wird. Wir wollen daher den größten Teil spenden“, sagt Klaus Fernow. Wer der glückliche Empfänger sein wird, steht noch nicht fest. Das will die 24 Personen starke Gruppe entscheiden, wenn wieder Treffen möglich sind.
Der Verein „Schenkscheune“ landete auf dem zweiten Platz und erhält 750 Euro. „Es ist eine große Motivation für uns, wenn wir sehen, dass unser Anliegen und unsere Mühen ankommen und von anderen Menschen bemerkt werden. Für einen solchen Preis nominiert zu werden und dann noch den zweiten Platz zu machen, ist eine große Anerkennung für das gesamte Team rund um die ,Schenkscheune‘“, sagt Tim Baur. Die „Schenkscheune“ trägt sich durch Spenden immer noch nicht selbst. „Das Geld werden wir also einsetzen, um die Betriebskos- ten zu decken. Die Finanzierung müsste sonst der ein oder andere Mitarbeitende privat übernehmen.“
Platz drei teilen sich die „Gartenzwerge“ und die „Wiestalräuber“ und erhalten jeweils 500 Euro. Die Freude bei Annette Essig ist groß. Sie leitet die Kindergruppe „Gartenzwerge“ des Obst- und Gartenbauvereins Kirchheim. „Wenn wir uns wieder treffen können, werden wir besprechen, was wir mit dem Geld machen“, sagt sie. Das kann ein Ausflug sein, die Anschaffung einer Presse zur Apfelsaftgewinnung - oder es wird ein Birn- und Apfelbaum gesetzt.
„Wir haben uns außerordentlich gefreut“, sagt Hagen Kälberer von der neuen Nabu-Jugendgruppe „Wiestalräuber“. Eine semiprofessionelle Videokamera soll den Blick der jungen Naturfreunde schärfen, sei es für die Bewegungen einer Blume im Wind oder mit „Tierwohl-Abstand“ die flinken Bewegungen einer Maus, wenn sie ihr Loch verlässt. „Die Kinder sollen nicht nur Entdecker, sondern kleine Heinz Sielmänner werden“, ist der Wunsch von Hagen Kälberer.