Kirchheim

Neue Kultur des Bauens und Reisens

Aufruf Die Linke setzt in ihrem Landtagswahlkampf auf die Themen Klima, Mobilität und nachhaltige Stadtentwicklung.

Kirchheim. Die Linke nimmt sich im Vorfeld der Landtagswahl vor allem dem Thema Wohlstandsmodell an. So schreibt die Partei: Würde man die Lebensgewohnheiten der Bevölkerung in Deutschland auf die gesamte Erdbevölkerung übertragen, so benötigten wir drei Planeten.

Die Ursachen seien in der Region ablesbar: Freistehende EFH-Siedlungen, neue Gewerbegebiete und immer mehr Straßen würden sich unaufhörlich in den Freiraum hineinfressen. Böden höchster Fruchtbarkeit würden rücksichtslos mit Asphalt und Beton versiegelt. Drei von vier Arbeitnehmer würden pendeln. Nie habe es so viele Autos pro Einwohner gegeben wie heute. Die klimatische Veränderung folge rasant. „Wir leben in einer Heißzeit mit Extremwetter wie Hagel und Starkregen und Trockenstress mit Bodenerosion.“ Die Zahl der tropischen Nächte in den Städten steige durch den hohen Versiegelungsgrad, auch die Gesundheitsbelastung steige. Der Wald leide stärker denn je. Nadelbäume werde es nicht mehr geben.

„Kurzum: Unser Wohlstandsmodell ist nicht nachhaltig und gefährdet unsere Existenz.“ Das Zeitfens­ter für ein radikales Umsteuern schließe sich rasant, deshalb sei die Landtags- und Bundestagswahl so entscheidend! Die Linke will das Land auf die Einhaltung der Pariser Klimaschutzziele verpflichten. „1,5 Grad sind nicht verhandelbar, denn jenseits dieser Schwelle geht die Klimakrise in eine unkontrollierbare Dynamik über“, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Dafür brauche es eine Kultur des klimagerechten Bauens und der Mobilität.

Die Linke fordert ein Bauverbot auf fruchtbaren Flächen. Neue Gewerbegebiete auf der grünen Wiese wie in Dettingen seien Gift fürs Klima. Neuansiedlungen müssten im Bestand erfolgen. Nicht die bebaute Fläche solle wachsen, sondern deren Qualität. Ziel sei die Stadt der kurzen Wege mit funktional integrierten Quartieren für Wohnen, Arbeiten, Versorgung und Freizeitgestaltung. Der Öffentliche Raum soll nicht vom Autoverkehr bestimmt, sondern Aufenthaltsort für die Menschen werden. Die Linke fordert Grüne Lungen und Luftleitbahnen, die Überhitzung verhindern, mehr Fuß- und Radwege und einen erschwinglichen öffentlichen Nahverkehr. Die Stadtentwicklung könne nicht den Marktkräften überlassen bleiben. Das klare Ziel der Linken: Klimaneutralität bis 2035. pm