Kirchheim

Neue Routen dank neuem Fahrplan

ÖPNV Seit dem Jahreswechsel gibt es einige Veränderungen in und um Kirchheim bei den Busverbindungen. Der Schafhof ist nun im Rundkurs angebunden, und es gibt einen lückenlosen Stundentakt. Von Iris Häfner

Dreh- und Angelpunkt für den Busverkehr in Kirchheim ist der Bahnhof. Foto: Jean-Luc Jacques
Dreh- und Angelpunkt für den Busverkehr in Kirchheim ist der Bahnhof. Foto: Jean-Luc Jacques

Es ruckelt und zuckelt mal mehr und mal weniger - wie immer, wenn ein Fahrplan neu eingetaktet wird. Im Gegensatz zu der großen Umstellung vor zwei Jahren, die den Weilheimer Raum betraf, ist es heuer für Kirchheim nicht so dramatisch ausgefallen. Trotzdem läuft nicht alles gleich rund, die Fahrer müssen sich erst an die Routen gewöhnen, ebenso die Fahrgäste.

So verwundert es Klaus Neckernuss - beim Landratsamt Esslingen für den Öffentlichen Personennahverkehr zuständig - nicht, dass einige Beschwerden bei ihm und seinen Mitarbeitern angekommen sind. „Es gibt ein paar Veränderungen. Die Fahrzeiten wurden ausgedehnt, auch an den Wochenenden. Außerdem gibt es eine neue Linie zum Schafhof und in den nördlichen Stadtbezirk mit Saarstraße und Kitteneshalde“, erklärt er.

Für das Stadtverkehrsbündel Kirchheim mit seinen Verbindungen nach Ohmden, Wernau und Plochingen über Notzingen und Hochdorf gab es eine neue Ausschreibung. Billigste Anbieter waren die Busunternehmen Schlienz aus Kernen im Remstal, die schon die Relex-Busse vom Kirchheimer Bahnhof zur Fildermesse im Einsatz haben, und Bader aus Grafenberg. Es gibt klare Vorgaben für den Nahverkehrsplan, den das Landratsamt für neue Ausschreibung vorgibt, beispielsweise einen lückenlosen Stundentakt. Außerdem gab es im Vorfeld Untersuchungen, welche Bereiche schlecht oder gar nicht bedient werden. In Richtung Kitteneshalde wurde eben jener Mangel festgestellt, und so kam es zu der Überlegung, diese mit dem Schafhof zu verbinden, zumal von dort der Ruf nach einer Verbindung zum Schlierbacher Eck mit seinen Einkaufsmöglichkeiten laut wurde. „So konnten zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen und ein Ring für den Schafhof angeboten werden“, erklärt Hartmut Jaißle von der Nahverkehrsberatung Südwest.

Das führt jedoch etwas zu Verwirrung, auch wenn sich am Takt nichts geändert hat, denn der Bus fährt nun nicht mehr auf der gleichen Strecke hin und zurück, sondern von der Jesinger Straße auf den Schafhof und von dort übers Schlierbacher Eck zur Saarstraße. Deshalb wird die Haltestelle Teckstraße statt alle 30 Minuten nur jede Stunde bedient, die Saarstraße dank des Schafhofs aber alle 30 Minuten.

Wegen dieser neuen Route wurden alte Haltestellen reaktiviert wie beispielsweise an der Austraße/Ecke Plochinger Straße oder neue eingerichtet. Das ist etwa an der L 1200 nahe der Notzinger Straße und vor dem „Aldi-Kreisel“ beziehungsweise auf der B 297 nach dem Kreisel der Fall. Letztere bestehen zwar, allerdings nur im Rohzustand mit Schotterbett. Zu spät wurde die Realisierung in Angriff genommen, sodass der Winter und die bekanntlich vollen Auftragsbücher der Baufirmen dazwischenkamen.

Den Bus alle halbe Stunden zum Notzinger Rathaus beziehungsweise nach Wellingen hat es erwischt - er ist raus. „Der Verkehr hat im Lauf der Jahre zugenommen, außerdem gibt es 30er-Zonen in Notzingen und Hochdorf. Das hat dem Fahrplan das Genick gebrochen“, erklärt Hartmut Jaißle.

Ein weiterer Verlierer ist die Firma OVK, die bis Ende vergangenen Jahres das Kirchheimer Linienbündel bediente. Bei der Ausschreibug kam sie nicht zum Zug, da sie nicht die günstigste Bieterin war. Die Folge: Zehn Fahrer mussten entlassen und sieben Busse verkauft werden. „Wir haben einen guten Stamm an Fahrern gehabt und Tariflohn gezahlt, aber beim Wettbewerbsverfahren geht es nur um den Preis und sonst nichts“, bedauert OVK-Chef Eberhard Dannenmann. Ob Sozialräume zur Verfügung stehen, es einen Betriebshof mit Werkstatt und anderem mehr gibt, das interessiere in diesem Zusammenhang nicht mehr.

Die neuen Haltestellen in Kirchheim, wie hier an der Notzinger Straße, sind bislang nur geschottert.  Foto: Iris Häfner
Die neuen Haltestellen in Kirchheim, wie hier an der Notzinger Straße, sind bislang nur geschottert. Foto: Iris Häfner