Kirchheim

„Offroad“ ist im Talwald verboten

Natur Die Stadt Kirchheim sucht Alternativen für „wilde“ Mountainbike-Strecken. Dafür lädt sie zum Dialog mit Interessierten.

Symbolbild

Kirchheim. Wer „offroad“ durch die Wälder fährt, verhält sich gesetzeswidrig. Radfahren im Wald ist in Baden-Württemberg nur auf befestigten Wegen mit mehr als zwei Metern Breite erlaubt. Auf unbefestigten Trassen im Wald, auf Fußwegen, Sport- und Lehrpfaden sowie abseits der Wege ist Radfahren verboten.

Im Bereich Talwald wurden von der Forstbehörde abseits der Wege zuletzt verstärkt Querfeldein-Schneisen und Sprungschanzen entdeckt. Die Stadtverwaltung und das Kreisforstamt werden diese in den nächsten Tagen absperren und abbauen. Jetzt appelliert die Stadt, sich an die Regeln zu halten. Die Beschränkungen des Landeswaldgesetzes sind notwendig, um Pflanzen zu schonen und Tiere nicht zu beunruhigen. Der Talwald ist als Flora-Fauna-Habitat ausgewiesen und somit Teil eines europaweiten Schutzgebietsnetzes, welches dem Erhalt wildlebender Pflanzen- und Tierarten dient.

Wer abseits der Wege mit dem Fahrrad unterwegs sein will, darf dies nur auf ausgewiesenen Mountainbike-Trails. Solche gibt es in Kirchheim derzeit noch nicht. Im vergangenen Jahr wurde mit dem Bike-Park beim Schlossgymnasium bereits eine Sportstätte für Radler geschaffen, die mit Asphalt-Pumptrack und vielem mehr eine Vielzahl von Möglichkeiten für Sprünge bietet.

„Es besteht offensichtlich auch ein Bedarf für Mountainbike-Aktivitäten im Wald“, stellt Oberbürgermeister Dr. Pascal Bader fest. „Aus diesem Grund kann sich die Stadt grundsätzlich vorstellen, das bestehende Angebot um legale Mountainbike-Trails zu erweitern. Ein solches Projekt würden wir gerne gemeinsam mit der Forstverwaltung, dem Naturschutz, den Jägern, Wandervereinen und mit engagierten Mountainbikern diskutieren, planen und umsetzen“, so Bader weiter. „Ich möchte vielmehr alle Interessengruppen in einem Dialog zusammenzuführen, um sämtliche Aspekte einer verstärkten Waldnutzung wie zum Beispiel Fragen der Verkehrssicherung, ökologische Auswirkungen auf Wege und Böden, aber auch zusätzlichen Freizeitnutzen und Weiteres mehr berücksichtigen zu können.“

Interessierte, die sich beteiligen möchten, können sich melden unter der Telefonnummer 0 70 21/50 24 75. pm