Kirchheim
Professionelles Niveau begeistert

Genuss Beim Preisträgerkonzert des Regionalwettbewerbs „Jugend musiziert“ im Treffpunkt Stadtmitte in Wendlingen zeigten die Schüler der Musikschulen aus der Region noch einmal ihr Können. Von Cornelia Krause

Beim 60. Regionalwettbewerb von „Jugend musiziert“ in Wendlingen hatten sich mehr als 300 Kinder und Jugendliche einzeln oder in Gruppen zum musikalischen Wettstreit angemeldet.

Zum Preisträgerkonzert mit feierlicher Übergabe der Urkunden waren eine Woche später alle Teilnehmer in den Treffpunkt Stadtmitte in Wendlingen eingeladen. Feierlich eröffnet wurde das Konzert mit Wolfgang Amadeus Mozart: Elisabeth Neumann, Inga Preisenberger und Rebekka Ritter zeigten mit ihrem Horntrio, dass man diesem schwierigen Orchesterinstrument schon in jungen Jahren wunderbare Töne entlocken kann, und überzeugten mit kraftvoll schmetterndem Klang und beherztem Zusammenspiel.

Nach wie vor viele Kinder musisch aktiv

Über ein volles Haus freute sich Ole Abraham, Leiter der Musikschule Köngen/Wendlingen in seiner kurzen Begrüßung. Er zeigte sich stolz und zufrieden, dass seine relativ kleine Musikschule den organisatorischen Aufwand des großen Regionalwettbewerbs mit den Kreisen Esslingen, Göppingen und Rems-Murr gut bewältigt hatte. Nach den drei Corona-Jahren mit Online-Unterricht am Instrument, keinerlei gemeinsamem Musizieren und null Auftrittsmöglichkeiten war die Freude darüber riesig, dass nach wie vor so viele Kinder und Jugendliche musizieren.

Die 18-jährige Lili Minkov zeigte fast schon professionelles Können auf der Harfe. Virtuos und absolut souverän spielte sie auswendig die „Fantaisie sur un thème de Haydn“ von Grandjany. Bunt und vielseitig präsentierte sich das Programm. Ein kleines Lied von Charlie Chap­lin mit dem passenden Titel „Smile“ trug das Geschwisterpaar Linda und David Schönberger gekonnt und mit einem Lächeln vor.

Landrat Heinz Eininger gab mit seiner Ansprache der Veranstaltung zusätzliches Gewicht. Man könne das Engagement der Jugendlichen gar nicht hoch genug einschätzen. Wer ein Instrument spiele, lerne früh, auch nach Misserfolgen nicht aufzugeben. Eininger freute sich sichtlich, der riesigen Gruppe an jungen Pianisten die Urkunden überreichen zu dürfen. Eine Kostprobe pianistischen Könnens bot die 16-jährige Clara Mandler mit der Partita B-Dur von Johann Sebastian Bach. Dabei bekam man einen Eindruck, wie hoch das Niveau in der Solowertung Klavier war.

Zusammenspiel der Bläser

Für die Bläser gab es in diesem Jahr die Ensemblewertung. In ganz verschiedenen Gruppen konnte das Zusammenspiel gezeigt werden. Am Sonntag trat das Duo Noel Lehar an der Querflöte und Raphael Unger am Fagott mit einem anspruchsvollen Duo von Ludwig van Beethoven auf. Die beiden jungen Musiker beeindruckten durch ihr aufmerksames Zusammenspiel. Neu in der Wertung bei „Jugend musiziert“ sind die Bereiche Gitarre (Pop) und Drumset. Der elfjährige Hans Kuhn faszinierte mit einem gekonnt groovenden Blues auf der E-Gitarre. Riesigen Beifall erhielt auch Jonathan Lipp, der mit seinen 13 Jahren mit „Waking Up“ auf dem Drumset das Publikum elektrisierte.

Mit „Neue Musik“ ist die ungewöhnlichste Wertung bei „Jugend musiziert“ umschrieben. Sie soll das Interesse der Jugendlichen an zeitgenössischer Musik wecken, die Beschäftigung mit neuen und unbekannten Klängen ist erwünscht, auch das Zusammenspiel in ungewöhnlicher Besetzung. All diese Bedingungen erfüllte das Ensemble aus Antonia Brunhorn, Franziska Höffler, Greta Knapp, Joana de Souza und Ruben Longin. Mit der Uraufführung von Sophie Popes „Think, don’t think“, einer Auftragskomposition für diesen Wettbewerb, konnten sie die Jury überzeugen und erhielten auf Anhieb die Höchstpunktzahl.

Den krönenden Abschluss des Konzerts bildete ein Streicher­ensemble mit Hannah Künzig, Lilli Zinßler, Lukas Colmar und Tara Weichsel am Violoncello.