Kirchheim

Randnotiz: Maske wird zum Trend

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Max Pradler

Seit mittlerweile zehn Tagen herrscht in Baden-Würt­temberg die Maskenpflicht. Was wir sonst nur von Bildern aus asiatischen Großstädten kannten, ist mittlerweile auch hier Normalität geworden. Dabei kommen die Schutzmasken bei Weitem nicht mehr nur in sterilem, klinischem Weiß daher. Der Mundschutz entwickelt sich zunehmend auch zu einem modischen „Must-have“. Was bis dato die schicke Sonnenbrille oder die elegante Armbanduhr war, ist inzwischen die stylische Mund-Nasen-Maske. Mit positivem Nebeneffekt: In unserem neuen Alltag sind die kleinen Fetzen durchaus zu einem Zeichen für Sicherheit und Fürsorge geworden.

Weltbekannte Modemarken wie Louis Vuitton und Gucci haben das riesige Fashion-Potenzial der Masken früh erkannt und platzieren bereits fleißig ihre Logos darauf. Logisch, welche Werbefläche eignet sich schließlich besser, als die mitten im Gesicht? Auf Online-Plattformen kosten die Luxus-Masken, deren Schutzfunktion allerdings sehr bedenklich sein dürften, bis zu 400 Euro.

Aber auch viele andere (güns­tigere) Unternehmen und Branchen sind inzwischen auf den Marketing-Zug aufgesprungen. Vor allem Stickereien, die individualisierte Schriftzüge, Emojis oder Bilder auf die Masken drucken, erleben momentan einen regelrechten Boom.

Schutz steht über Optik

Kleidung hatte eben noch nie ausschließlich funktionellen Charakter. Und das gilt durchaus auch in Corona-Zeiten. Selbst Modeschöpfer Karl Lagerfeld würde heutzutage wahrscheinlich grünes Licht zum Tragen einer Jogginghose geben - zumindest für diejenigen, die tags­über im Home-Office sitzen. Ein berühmter Spruch des exzentrischen Designers jedenfalls trifft derzeit den Nagel auf den Kopf - wenn auch in leicht abgeänderter Form: Wer keine Schutzmaske trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren. Denn eines steht trotz jeglichen Modebewusstseins weiterhin an allererster Stelle: die hygienische Aufgabe der Mund-Nasen-Maske, die vor einer Tröpfcheninfektion schützen soll. Max Pradler