Kirchheim

Rote Schuhe gehören nicht ins Kloster

Jubiläumskonzert „Je Singers“ feiern ihren zehnjährigen Geburtstag in der Petruskirche.

Der Nonnenchor der „Je¿Singers“ in Aktion. Foto: pr
Der Nonnenchor der „Je¿Singers“ in Aktion. Foto: pr

Kirchheim. „Stellen Sie sich vor, sie sitzen im falschen Bus und landen in einem Kloster“. So führt Pater Matthias (Matthias Frasch), von der Kanzel aus und als Erzähler fungierend, in das Musical ein. So ergeht es den „Je Singers“ nach ihrer Kreuzfahrt. Sie landen im Kloster „Petruskirche in Jesingen“ und werden dort mit einem Nonnenchor verwechselt.

Dieses Thema hatten sich die „JeSingers“, der Junge Chor der Eintracht Jesingen, für ihr Jubiläumskonzert ausgedacht. Es ist das dritte Musical, das sie in Szene setzen, seit der Gründung vor zehn Jahren. Nach den sehr erfolgreichen Musicals „Anatevka“ und „West Side Story“ wagen sie sich dieses Mal an eine eigene Produktion. Sie entwickelten selbst die Dramaturgie um Gospels und Lieder, neu einstudiert oder aus ihrem Repertoire, zusammen mit ihrem Chorleiter Gunther Rall. Dieser gibt in der Geschichte den Dirigenten des vermeintlichen Klosterchors, den er sehr überzeugend darstellt. Als vielseitiger Musiker schlüpft er aber auch mal in die Rolle des Pianisten und begleitet den Solisten am Klavier.

Die verirrten Damen zeigen sich der Situation gewachsen, ziehen die bereitgelegten Nonnenkostüme an und beteuern: „Für Frauen ist das kein Problem“. Mit „Hail Holy Queen“ geben sie ihr Debüt im Kloster. „Let the Church Say Amen“ ist das erste Highlight, das der Chor zusammen mit dem Solisten Alexander Wolff präsentiert. Wolff ist ein junger Künstler, bekannt durch „The ­voice of Germany“. Er zeigt sich in glänzender Form und erfreut das Publikum. Exzellent begleitet wird er von dem ebenso jungen Keyboarder und Pianisten Daniel Weiß.

Die unfreiwilligen Nonnen haben das Klosterleben allmählich satt und drücken dies mit den Stücken ­„Please Mr. Postman“, „Leaving on an Jetplane“ und „Wir wollten nie ins Kloster gehen“ aus. „Postman“ Stefan Giorgi nimmt sich immerhin ihrer Briefe an. Er ist es auch, der die Rolle eines Priesters übernimmt und mit einem Gebet den zweiten Teil einleitet. „Amen“-singend, bewegen sich die Nonnen durch die Kirche zum Altar.

Das Markenzeichen der „Je Singers“ sind ihre roten Schuhe. „Rote Schuhe müssen sein“, gehört zu ihrem Repertoire und damit überzeugen sie auch den entsetzten Chorleiter, als sie nach der Pause in Nonnenkleidung und roten Schuhen auftreten. Danach folgen, „Oh Happy Day“, „I will follow him“, „Back for good“. Die Sängerinnen beeindrucken ihr Publikum spürbar. Die Freude am Singen und an der Bewegung wirkt ansteckend, und der Funke der Begeisterung springt auf das Publikum über.

Mit der Zugabe „Bless the Lord of my soul” entfachen Chor und Solist einen wunderbaren Klang in der ­Petruskirche. Nachdem der Beifallsturm abgeebbt ist, beendet Pfarrer Roland Conzelmann den Abend mit dem Abschlusssegen.hb