Kirchheim

Sätze, wie sie an Schicksale von NS-Opfern erinnern sollen

Wegen meiner Behinderung hat man mich in Grafeneck vergast.

Den Verlust meiner Kinder durch den Fliegerangriff 1945 habe ich nie überwunden.

Man hat uns als russische Kriegsgefangene in Kirchheim erschossen.

Trotz einer hohen musikalischen Begabung erhielt ich als Zigeuner Berufs- und Ausbildungsverbot.

Wegen meiner „unsoldatischen“ liberalen Einstellung belegte man mich als Lehrer mit Berufsverbot.

An mir wurde das Gesetz der Unfruchtbarmachung unter Zwang in Plochingen erfüllt.

Mich hat man als junge deutsche Frau bei meiner Flucht aus dem Osten im Mai 1945 zu Tode vergewaltigt.

Als polnischer Zwangsarbeiter verweigerte man mir die lebensrettende Operation im Kirchheimer Krankenhaus.

Wir Zigeuner wurden als sogenannte Gefahr für die deutsche Rasse aus Kirchheim zwangsdeportiert und im KZ ermordet.

Ich bekannte mich als Kirchheimer Pfarrer offen gegen den „Führer“. Deswegen wurde ich von meinen Mitmenschen verspottet, bespuckt und ins Gefängnis geprügelt.

Ich war Mitglied in der kommunistischen Partei und kam deshalb ins KZ auf den Heuberg.

Der Krieg holte unsere Männer und Söhne und ließ uns allein zurück.

Auch in Kirchheim mussten wir den Judenstern tragen, wir wurden entrechtet, zur Flucht getrieben oder ins KZ deportiert und ermordet.

Der Zweite Weltkrieg nahm mir meinen Vater, ich lernte ihn nie kennen.

Ich liebte einen Menschen eigenen Geschlechts und wurde verfolgt. sv