Region. Wichtig ist, dass der Traumurlaub des Halters zu den Bedürfnissen seines besten Freundes passt. „Wer am liebsten in Südeuropa am Strand in der Sonne brutzelt, nach Amerika oder Indien reisen will, sollte den Vierbeiner lieber zu Hause lassen“, rät Veronika Fuchs. „Tatsache ist, je weiter es in den Süden geht, desto höher steigen im Sommer die Temperaturen. Das macht dem Hund zu schaffen.“ Und die Reise im lauten Frachtraum eines Fliegers ist für das Tier eine Tortur, wie die Inhaberin der Nürtinger Hundeschule Team HNB betont.
Anette Neun, ehemalige Züchterin und Ausbildungsleiterin im Verein Hundesport Kirchheim, empfiehlt, den Hund bei Verwandten, Freunden oder Bekannten unterzubringen, wenn der Halter ins weit entfernte Ausland reist. Ideal ist es, wenn der Vierbeiner einen Bezug zu den Personen hat, bei denen er die Urlaubszeit verbringt. Auf die eigene Decke, das geliebte Spielzeug und das gewohnte Futter sollte der Hund dort ebenso wenig verzichten müssen, wie auf Medikamente, die er regelmäßig einnehmen muss. „Wie oft und in welcher Dosis Arzneimittel zu verabreichen sind, sollte für die Betreuer auf einem Zettel notiert werden“, rät Neun.
Langfristige Planung ist das A und O, wenn des Menschen bester Freund mit in den Urlaub fährt. „Über vorgeschriebene Impfungen sollte sich der Halter“, laut Anette Neun, „frühzeitig informieren, denn bei einigen Impfungen wird der Schutz erst nach einer bestimmten Zeit wirksam. Das muss bei der Einreise unter Umständen nachgewiesen werden.“ Staupe, Hepatitis contagiosa canis, Leberentzündung, Parvovirose, Leptospriose und Tollwut sind Veronika Fuchs zufolge lebensbedrohliche Erkrankungen, die eine Impfung unumgänglich machen. Der Tierarzt kennt die Länderbestimmungen und kann weiterhelfen.
Wer mit seinem Hund auf Wandertour geht, sollte Anette Neun zufolge an Zwischenstopps denken. Die hängen von der körperlichen Fitness, dem Alter des Tieres und den klimatischen Gegebenheiten vor Ort ab. „Mancher Zweibeiner läuft im Urlaub zur Höchstform auf und legt stundenlange Fußmärsche zurück“, sagt Veronika Fuchs. „Ein Halter, der in den Ferien punktuell aus dem üblichen Bewegungspensum ausbricht, sollte immer bedenken, dass sein Hund das nicht gewohnt ist.“ Der treue Vierbeiner wird seinem Halter immer folgen. „Wenn es sein muss bis die Pfoten blutig gelaufen sind“, so die Trainerin.
Wie lange gewandert wird, welche Distanzen zurückgelegt werden und wie viel Zeit für die Pausen eingeplant wird – in die Überlegung, den nächsten Gipfel zu erstürmen, sollte die Verfassung des Vierbeiners immer einbezogen werden. „Und genau wie beim Strandurlaub gilt auch hier, wenn es zu heiß ist, sollte der Hund in der Ferienunterkunft bleiben, bis die Tagestemperaturen für ihn auf ein erträgliches Maß abgesunken sind“, betont Fuchs. Am Strand, wo eine starke Sonneneinstrahlung vorherrscht habe der Hund in der Tageshitze nichts verloren. „Genau wie beim Menschen kann es auch bei ihm zu einem Hitzschlag oder Kreislaufproblemen kommen“, warnt Veronika Fuchs.
Anette Neun rät überdies davon ab den Vierbeiner zum Baden ins Meer zu schicken, wenn er das nicht gewohnt ist oder ohnehin schon an Herz-Kreislauf-Problemen leidet. Geht der Hund ins Wasser sollte ihn der Halter nicht aus den Augen lassen und darauf achten, dass sich das Tier weder überanstrengt noch selbst überschätzt“, betont sie. „Pausenlos den Ball ins Meer zu werfen, damit der Hund hinterherhetzt, ist nur bedingt empfehlenswert.“ Ballsport in Kombination mit Wellengang treibe jede Fellnase rasch an ihre Grenzen und das könne im Meer tragisch enden. Zwangsläufig schluckt Bello beim Bad am Strand Salzwasser und sollte deshalb laut Veronika Fuchs mit Frischwasser versorgt werden. Wer die Bedürfnisse seines besten Freundes beachtet, kann mit ihm schöne Stunden weit entfernt von daheim verleben.