Kirchheim

Schwarz gekleidet zur Demo

Kundgebung Mit eigenen Gedichten sagen die Schüler der Freihof-Realschule der laschen Klimapolitik den Kampf an.

Symbolbild Luftverschmutzung, Umwelt
Symbolbild

Kirchheim. Kaum hatte sich die Demonstration von „Fridays for Future“ Kirchheim, von den „Parents for Future“ und vom „Forum 2030“ mit seinen 1200 Teilnehmern aufgelöst, zogen weitere Schüler durch Kirchheims Straßen: Es waren die Klassen fünf bis sieben der Freihof-Realschule. Auch einige ältere Schüler begleiteten den Demonstrationszug durch die Wollmarktstraße über den Alleenring und die Marktstraße zum Rathaus. Mittendrin waren auch viele Lehrer, allen voran Schulleiter Clemens Großmann. „Wir sehen uns als Ergänzung zu der vorherigen Demonstration“, sieht sich die Schule in keiner Konkurrenz zur vorherigen Veranstaltung.

In jeder Klasse der Freihof-Realschule gibt es Umweltmentoren. Deshalb haben Schüler und Lehrer spontan nach den Sommerferien beschlossen, am weltweiten Aktionstag für mehr Klimaschutz teilzunehmen und damit selbst ein Zeichen setzen - und zwar auf ganz legale Weise, weshalb es erst nach der sechsten Schulstunde Richtung Innenstadt losging. „Für eine gute Sache kann man auch seine Freizeit opfern“, erklärte der Schulleiter seinen Schülern.

Sie fielen auf ihrem kurzen Weg von der Schule zum Rathaus auf. Die allermeisten waren schwarz gekleidet und hatten Plastikflaschen in jeder Hand, mit denen sie ordentlich Rabatz machen konnten. Manche trugen sogar einen Mundschutz, um so auf drastische Weise auf die Luftverschmutzung hinzuweisen. Alles lief auf freiwilliger Basis, keines der Kinder wurde zu der Aktion gezwungen. Die Ideen wurden gemeinsam entwickelt.

Regionale Produkte bevorzugen

Aus der Feder der Schüler sind auch alle Gedichte entstanden, die unter den Rathausarkaden vorgetragen und vorgelesen wurden. Dort waren zwei Haushaltsleitern aufgestellt, auf die die Redner stiegen und sich mittels Mikrofon Gehör verschafften. „Die Tiere werden abgeschlachtet und von uns verachtet“, lautete ein Gedicht. Die Schüler verwiesen auf den Schulgarten, in dem sie ihr Gemüse ziehen. Allen anderen rieten sie, möglichst in der Region produzierte Ware zu kaufen. An die Ladenbesitzer hatten sie eine klare Bitte: „Mach mit bei Tür zu!“ Die Schüler können nicht verstehen, warum bei kalten Temperaturen die Türen weit offen stehen, und so unnötig geheizte Luft nach draußen strömt. „Wir kommen auch bei geschlossenen Türen rein“, versprachen sie.

Organisiert hat die Kundgebung die Klasse 10 b. „Wir wollten mit wenig Aufwand möglichst viel erreichen“, sagte Rea Trojosky, Lehrerin und Mitorganisatorin der Aktion. Iris Häfner