Kirchheim

Schwerpunkt ist der Flächenfraß

Umwelt Bei der Hauptversammlung der Kirchheimer Ortsgruppe des BUND war der Flächenverbrauch das Hauptthema.

Kirchheim. „Flächenfraß“ war laut Pressemitteilung im abgelaufenen Vereinsjahr ein Schwerpunktthema der BUND-Ortsgruppe Kirchheim. Bei der Hauptversammlung der BUND-Ortsgruppe wurde ein Resümee des Jahres gezogen, angefangen mit dem Vortrag des Vorsitzenden der BUND-Gruppe Kirchheim, Prof. Dr. Martin Dieterich, bei dem es um die Sinnentstellung der Begriffe Ökologie und Nachhaltigkeit in der gesellschaftlichen Diskussion ging. Überbauung und damit Zerstörung der Lebensgrundlage Boden sei für nachhaltige Entwicklung und Ökologie ein Kernthema, das aber oft verdrängt würde.

Im Juli hat sich unter Federführung des BUND Kirchheim die „Allianz für Flächenschutz“ mit Mitstreitern aus ganz Baden-Württemberg gegründet. Im Raum Kirchheim lehnt der BUND derzeit besonders das in Dettingen auf guten Ackerböden geplante Baugebiet Untere Wiesen ab.

Schulterschluss bei Bäumen

Anfang 2018 hat der BUND zusammen mit dem Nabu und der Bürgerinitiative Stadtbäume Bürgermeister Riemer und Vertreter der Fraktionen im Gemeinderat zu einem Gedankenaustausch eingeladen. Befördert durch die Baumfällaktionen an der Gießnau hat sich beim Thema Stadtbäume erstmals ein fraktionsübergreifender Schulterschluss von Gemeinderäten und Umweltverbänden ergeben. Inwiefern dies auch zu Fortschritten bei der Umsetzung von Baumpflegemaßnahmen führt, bleibt abzuwarten, so der Vorsitzende Martin Dieterich.

Die Kirchheimer BUND-Gruppe engagiert sich seit 1980 auch in der Landschaftspflege und in zwei Amphibienschutzprojekten. So sind die Maßnahmen zum Management der Gelbbauchunke im Kirchheimer Talwald als vorbildlich anerkannt. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt hat den Talwaldstandort in ein Projekt einbezogen, das in die forstliche Bewirtschaftung integrierbare Maßnahmen zum Schutz der Gelbbauchunken erprobt.

Das Engagement für die Gelbbauchunke hat die Gruppe mit einer Strafanzeige auch überregional ausgeweitet. Es geht dabei um Windenergieanlagen im Landkreis Schwäbisch Hall, bei deren Bau Unkengewässer in großem Umfang verfüllt wurden. Die Strafanzeige des BUND Kirchheim richtet sich gegen Betreiberfirma, ökologische Baubegleitung und Verwaltungen. Die Anzeige wurde von der Staatsanwaltschaft Heilbronn wegen Geringfügigkeit eingestellt. Der BUND Kirchheim wird nicht lockerlassen und weitere gerichtliche Schritte einleiten. Für Prof. Dieterich steht hier auch die grüne Landesregierung auf dem Prüfstand, die sich Artenschutz gerne auf ihre Fahnen schreibt. pm