Kirchheim

Schwungvolle Sänger und kompaktes Orchester

Chorkonzert Der Stuttgarter Onnen-Chor singt zugunsten kolumbianischer Kinder

Kirchheim. Der Kirchheimer Förderverein „Bildung gegen Armut in Kolumbien“ hatte zum traditionellen Benefiz-Konzert ins Alte Gemeindehaus nach Kirchheim eingeladen. Der Onnen-Chor aus Stuttgart präsentierte einen schwungvollen Auszug aus seinem Repertoire. Bei der musikalischen Reise rund um die Erde sangen der Chor und die Solisten stets in der Originalsprache.

Chorleiter Manfred Onnen moderierte locker und humorvoll und brachte das Publikum immer wieder zum Lachen. Das Orchester wurde aus Platzgründen kompakt als Playback mitgebracht. Es ertönte in Bestbesetzung aus den Lautsprechern.

Einen Schwerpunkt des Konzerts stellten die Lieder aus dem romanischen Sprachraum Europas, also Italien, Spanien, Frankreich, Portugal, Rumänien und der Schweiz dar. Darunter so beliebte Titel wie „Funiculi – Funicula“ und „Azzurro“ aus Italien, „Bolero“ aus Spanien und „La mer“ aus Frankreich. Aber auch die weniger bekannten Lieder des musikalischen Ausflugs in den Mittelmeerraum weckten zumindest die eine oder andere Urlaubserinnerung. Weitere Anrainer waren Griechenland mit „Ich bin ein Mädchen von Piräus“ und Israel mit „Shalom!“, außerdem ein deutscher Fernweh-Beitrag: „Seemann, deine Heimat ist das Meer“.

Aus Übersee kamen mitreißende Rhythmen und klangliches Feuerwerk. Der Onnen-Chor war stets stilsicher, sprachlich unglaublich vielseitig und konzertierte auf höchstem Niveau. Die vom begeisterten Publikum heftig geforderte Zugabe war dann sowohl direkter Bezugspunkt zum Benefizzweck des Abends als auch ein Vorgriff auf das große Weihnachtskonzert des Onnen-Chors am 11. Dezember in der Stuttgarter Liederhalle: Amezaliwa, ein Weihnachtslied aus Tansania.

„Bildung gegen Armut in Kolumbien“ ist eine privat initierter Verein. Die Initiative hat in Kirchheim und Umgebung viele Freunde und Unterstützer. Der Verein bezahlt derzeit 40 armen Kindern in Kolumbien die Schule, Schuluniformen und Bücher und was sie sonst noch brauchen, um in die Schule zu gehen. Die Vorsitzende des Vereins Gerdi Schloz wies auf den desolaten Zustand der Bildungspolitik in Kolumbien hin. Erst im Januar waren sie und der Zweite Vorstand Walter Grupp in Kolumbien. Die Reise war komplett privat bezahlt, denn jeder Cent soll in das Projekt fließen. Die Vorsitzende Gerti Schloz erzählte emotional und überzeugend, dass sie jedes einzelne Kind, dessen Familie und deren Wohnung kennt. Weiter weiß sie ganz genau über die Leistungen der Schüler Bescheid. Mehr als tausend Worte zeigten die gezeigten Filmchen, bei denen einige Kinder ihre Dankbarkeit in Worte fassten.

Walter Grupp brachte Fakten dem Publikum nahe und berichtete darüber, dass bereits acht Studenten und einige Schüler, die jetzt eine Handwerkslehre begannen, aus dem Projekt hervorgingen. Ohne die Hilfe des Vereins hätten diese Kinder keine Schule besuchen können. Ein Student sagte in dem Interview, dass er später einmal selbst eine Patenschaft für zwei Kinder übernehmen möchte und den Verein immer unterstützen wird. Der Förderverein möchte den Kindern eine Chance geben, durch Bildung der Armut zu entkommen.

Zur großen Freude überreichte Walter Grupp jedem Chormitglied eine Rose als Dankeschön, denn der Chor trat ohne Gage auf. Die Spendenkasse war gut gefüllt und Gerti Schloz hofft auf weitere Überweisungen, damit das Projekt bis zum Schulabschluss aller Kinder fortgeführt werden kann. dn