Kirchheim

So wirkt sich der Bahnstreik auf Kirchheim und Umgebung aus

Verkehr Der sechstägige Lokführerstreik trifft auch Kirchheim. Am Mittwoch konnte der Notfahrplan ab mittags nicht mehr eingehalten werden. Auch sonst kündigt die Bahn Abweichungen von den üblichen Fahrplänen an. Von Bianca Lütz-Holoch

Die S1 wird auch während des sechstägigen Bahnstreiks bedient. Foto: Tobias Tropper

Am Mittwochmittag herrscht plötzlich Stillstand bei der S-Bahn in Kirchheim. „Aktuell verkehren die S-Bahnen der Linie S1 nur zwischen Schwabstraße und Plochingen“, heißt es in der VVS-App. „Das Stellwerk in Wendlingen wird bestreikt.“ 

Dabei war die Bahn-Welt in Kirchheim vormittags noch weitgehend in Ordnung gewesen: Trotz des sechstägigen Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) war die S1 als nachfragestärkste Linie in der Region Stuttgart im Stundentakt gestartet. Durchhalten konnte man das Angebot dann nicht. „Es ist tatsächlich so, dass in wenigen Einzelfällen auch Stellwerke bestreikt werden  – und das ist in Wendlingen der Fall, voraussichtlich bis 20 Uhr“, bestätigt ein Sprecher der Bahn am Mittwochnachmittag. 

Wie es in den kommenden Tagen weitergeht, kann er nicht mit Sicherheit sagen. „Ob sie streiken oder nicht, teilen die Mitarbeitenden dann mit, wenn ihre Schicht beginnt.“ 

Auf jeden Fall sind aber bereits die meisten Notfahrpläne für die kommenden Tage ausgearbeitet. Änderungen und Unregelmäßigkeiten im Fahrplan gibt es überdies auch noch wegen des Ausbaus für den Digitalen Knoten Stuttgart (DKS).

Und so sollen die Züge in Idealfall während des Streiks fahren: „Bis Freitag ist die S 1 im Stundentakt unterwegs“, informiert der Bahnsprecher. Der Zielbahnhof ist aber ein anderer als üblich, also nicht Herrenberg: „Die S 1 fährt wegen der Bauarbeiten aktuell bis zur Schwabstraße.“ Von dort aus pendelt die S 60 –  zunächst bis Freitag jeweils bis etwa 20 Uhr – zwischen Stuttgart-Schwabstraße und Ehningen, ebenfalls im Stundentakt. „So wollen wir auch eine südliche Weiterfahrt ermöglichen“, erläutert der Vertreter der Bahn.

Wer innerhalb von Stuttgart weiterkommen möchte, kann ebenfalls aufatmen: „Die Ersatzbuslinien, die aufgrund der Baustellen fahren, werden nicht bestreikt“, so der Bahnsprecher. Das Gleiche gilt für den regionalen Pendelverkehr zwischen Hauptbahnhof und Böblingen. Er ist ihm zufolge planmäßig unterwegs.

Mit der Bahn zum VfB-Spiel

Aufgrund der „Doppelbelastung“ mit Streik und Baustellen funktioniert der Not-Fahrplan aber nicht sechs Tage lang gleich. „Da im S-Bahn-Netz noch Bauarbeiten dazukommen, müssen wir das Notfahrplan-Konzept zum Wochenende nochmal ändern“, so der Sprecher der Bahn. „Am Samstag soll die S 1 im Halbstundentakt fahren, dann haben wir also ein planmäßiges Angebot.“ Nicht zuletzt möchte man damit gewährleisten, dass Fußballfans reibungslos zum Bundesliga-Heimspiel des VfB Stuttgart gegen RB Leipzig in den Neckarpark gelangen. Die S 60 kann an dem Tag dann allerdings nicht fahren.

Weitere Änderungen am Montag

Am Sonntag, so der Sprecher des Bahn, soll die S 1 dann noch einmal im Stundentakt fahren, bevor es am Montag erneut Änderungen gibt. Wie die genau aussehen, steht im Moment noch nicht fest. „Da wird es nochmal kompliziert, weil der Ausbau des digitalen Knoten in eine neue Bauphase übergeht. Die für die Fahrplanerstellung zuständigen Mitarbeiter tüfteln noch am Notfahrplan für Montag“, informiert der Bahnsprecher. So viel steht aber schon mal fest: „Die S 1 und die S 2 sind verwoben.“ Von Kirchheim nach Filderstadt fährt dann die S 12, die S 2 fährt als S  21 weiter. 

Ersatzbusse nach Lenningen

Die Teckbahn wird wie schon während der vergangenen Streikphasen nicht bedient. „Dafür setzen wir zwischen Oberlenningen und Kirchheim wieder zusätzliche Busse ein“, sagt der Sprecher der Bahn. 

Weitere Infos zum GDL-Streik und den geänderten Fahrplänen bietet die Website www.vvs.de

Die S1 fährt aufgrund der Bauarbeiten zum Ausbau für den Digitalen Knoten Stuttgart nur bis zur Schwabstraße. Dort schließt sich zunächst die S 60 an. Foto: Bianca Lütz-Holoch