Kirchheim

Soll erfüllt - aber 2018 geht es weiter

Wohnungsbau Die Stadt Kirchheim legt für 2017 eine gute Bilanz für die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen vor.

Symbolfoto

Kirchheim. Bei der Anschlussunterbringung hat Kirchheim die Quoten für dieses Jahr erfüllt. Das war im Gemeinderat die Kernaussage zu Wohnungssuche und -bau. „Der Hafenkäs ist bezogen“, sagte Bürgermeister Günter Riemer zu den ersten beiden Gebäuden, die erstellt wurden. So sei es gelungen, bis Ende 2017 insgesamt 72 Menschen in städtischen Wohnungen unterzubringen. Für weitere 70 mietet die Stadt Wohnungen an. 60 waren über den privaten Wohnungsmarkt zu vermitteln.

Die Erfolgsbilanz kann sich sehen lassen: Anhand der Zahlen aus dem Landratsamt hätte die Stadt 2017 für 196 Anschlussunterbringungsplätze sorgen müssen. In der Summe kommt sie nun sogar auf 202. Allerdings gibt es keinen Grund zum „Durchschnaufen“ oder zum Ausruhen auf Lorbeeren. 2018 geht es nahtlos weiter. Im Soll stehen dann sogar 200 neue Plätze. Erst für die Folgejahre prognostizieren die Esslinger Zahlen leichte Entspannung: 122 neue Plätze 2019 und 79 im Jahr 2020.

Suche nach weiteren Standorten

Für 2018 rechnet die Stadt zunächst einmal nicht mehr mit dem privaten Markt, und auch Plätze in eigenen Wohnungen gibt sie vorsichtshalber nur noch mit „sechs“ an. Was es also braucht, sind die Neubauten auf dem Bolzplatz in Jesingen und auf der Klosterwiese, die bereits begonnen haben. Dazu kommen die beiden Gebäude auf dem Dreschplatz in Lindorf sowie jeweils ein Gebäude im Ötlinger Ginsterweg und auf dem Bolzplatz in der Kitteneshalde.

Für 2019 sind eingeplant der „Schafhof IV“ - auf dem freien Feld neben der Straße „Zu den Schafhofäckern“, auf Höhe der Einmündung „Laubersberg“ - und die Alte Kirchheimer Straße am Ortsausgang in Nabern. Für 2019 und 2020 werden zwei weitere Standorte benötigt, die bislang noch mit „n.n.“ angegeben sind, was so viel bedeutet wie „noch zu benennen“.

Immer mehr Obdachlose

Schwierigkeiten gibt es beim laufenden Bau, wie Günter Riemer zugab: „Auf der Klosterwiese mussten wir einen Unternehmer auffordern, die Arbeiten wieder aufzunehmen. Wir konnten ihm den Auftrag aber nicht entziehen.“ Begründet worden seien die Verzögerungen mit Krankheit.

Keine Schwierigkeit dagegen hat Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker mit den „Überschüssen“, die das Zahlenwerk hergibt: „Wer meint, wir würden mehr Wohnungen bauen als benötigt, muss bedenken, dass es auch immer mehr Obdachlose gibt.“ Die Zahl der Eigenbedarfskündigungen steige und selbst Normalverdiener fänden dann kaum noch bezahlbare Wohnungen auf dem freien Markt. Aktuell seien in Kirchheim demnach 48 Menschen unterzubringen, die keine Flüchtlinge sind.Andreas Volz