Kirchheim

Sommernachtskino: Der Regisseur plant einen Besuch

Reisedoku Am Mittwoch, 25. August,   läuft  in Kirchheim der Film „Ver­plant – Wie zwei Typen versuchen, mit dem Rad nach Vietnam zu fahren“.
  

Aller Anfang ist schwer – wenn das Ziel „Vietnam“ heißt.       Foto: pr

Kirchheim. „Verplant“ – das Wort hat zwei gegensätzliche Bedeutungen: Es kann heißen, dass jede Minute verplant ist. Demnach wäre eine Fahrrad-Reise von Thüringen nach Vietnam minutiös durchgeplant. Etappe für Etappe wäre festgelegt, am besten bereits mit vorgebuchten Quartieren. Weil das aber in der Praxis kaum funktionieren dürfte, müsste der Plan wohl täglich und vielleicht sogar stündlich über den Haufen geworfen werden. Deswegen kann man das akribische Planen auch gleich von Anfang an bleiben lassen. „Verplant“ bedeutet dann also so etwas wie „fehlge­plant“, „nicht geplant“ oder gar „verpeilt“.

Das Unplanbare scheint es gewesen zu sein, was Otti (Tobias John) und Keule (Matthias Schneemann) auf die Idee gebracht hat, nach Vietnam zu radeln. Wahrscheinlich lässt sich ein solches Vorhaben ohnehin nur ohne ausgereifte Planung in die Tat umsetzen. Wer die vielfältigen Möglichkeiten des Scheiterns vom Start weg bedenkt, wird möglicherweise kaum die ersten hundert Kilometer überstehen können.

Otti und Keule haben es trotzdem geschafft: Über 13 000 Kilometer haben sie heruntergestrampelt. Ihre Erlebnisse haben sie gefilmt – auf den ersten sowie auf den letzten tausend Kilometern begleitet von ihrem Regisseur Waldemar Schleicher. Herausgekommen ist dabei ein sehenswerter Film mit dem selbstironischen Titel „Verplant – Wie zwei Typen versuchen, mit dem Rad nach Vietnam zu fah­ren“.

Am Mittwoch, 25. August, ab 21 Uhr, läuft der Streifen im Kirchheimer Sommernachtskino. Und nicht nur das: Waldemar Schleicher stattet dem Open-Air-Kino auf dem Martinskirchplatz einen Besuch ab und beantwortet vorab Fragen zur Radtour und zum Film. So ist es zumindest einmal geplant – und von unvorhersehbaren Zwischenfällen lässt er sich so wenig aus der Bahn werfen wie Otti und Keule.     Andreas Volz