Kirchheim. Rund 120 Betroffene waren der Einladung der Medius-Kliniken in die Stadthalle Kirchheim gefolgt, um am „Patientenforum Vaskulitis 2023“ des Vaskulitiszentrums Süd teilzunehmen. Hier gab es Infos zu Hintergründen, Diagnostik und Therapie der seltenen Erkrankung aus dem Spektrum der rheumatischen Erkrankungen.
„Rheuma ist eine Autoimmunerkrankung, die jeden treffen kann“, klärte Professor Bernhard Hellmich, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Rheumatologie und Immunologie der Medius-Klinik Kirchheim die Anwesenden auf. Rund zwei Prozent der Bevölkerung seien von rheumatischen Erkrankungen betroffen. Die Krankheit habe viele verschiedene Ausprägungen, eine seltene ist die Vaskulitis. Bei dieser Form von rheumatischen Erkrankungen entzünden sich die Innenwände der Gefäße. Die Krankheit sei, so Hellmich, hochkomplex und in ihren vielen verschiedenen Ausprägungen zum Teil sehr selten. Schätzungen gingen davon aus, dass von 100 000 Menschen in etwa 20 an einer Vaskulitis erkrankt sind und jährlich circa 2 bis 4 Menschen pro 100 000 Einwohnern neu erkranken. Ein erstes Anzeichen könne Fieber sein, das keine erkennbare Ursache hat und auf Antibiotika nicht reagiere. Atemnot und sogar Organinfarkte könnten folgen. Patienten seien deshalb auf spezialisierte Experten angewiesen, die ihre seltene Erkrankung diagnostizieren und behandeln könnten.
Wichtig sei, so der Experte weiter, gerade bei hochkomplexen seltenen Erkrankungen, dass die Betroffenen durch umfassende Informationen einen souveränen Umgang mit ihrer Erkrankung entwickeln. Mit dem Vaskulitisforum wolle das Vaskulitiszentrum Süd Betroffene stärken, informieren und vernetzen.
In weiteren Vorträgen und Workshops des Forums nutzten die Teilnehmenden auch die Möglichkeit. Fragen zu stellen und sich auszutauschen. pm