Wegen Corona sollen Kinder und Jugendliche dieses Jahr an Halloween nicht um die Blöcke ziehen, um Süßes oder Saures einzufordern. Was aber zu gut funktioniert: mit den Eltern und Geschwistern lustige Kürbis-, Vampir-, Monster- oder Gespenster-Spiele zu spielen. Es gibt Tipps zu gelungenen Neuheiten.
Für Reaktionsschnelle
Welch eine coole Verpackung: Die Karten von „Pumpkin Punch“ stecken in einem Kürbis, der sich auch als Halloween-Deko eignet. Noch cooler ist das Spiel an sich, denn es gilt, drei Kartenstapel im Blick zu behalten und immer dann, wenn drei gleiche Symbole zu sehen sind, auf die Stapel zu schlagen. Ständig als Erster den „Smash“ zu entdecken, ist fast unmöglich, denn irgendwann lässt die Konzentration nach - vor allem, wenn das Nachziehen der Karten auf die Stapel fix vonstattengeht. Zudem kann es ziemlich verwirren, wenn gleiche Symbole kleine Abweichungen zeigen - etwa Kürbissuppen mit und ohne Löffel. Noch dazu sind auf jeder Karte immer zwei Symbole zu sehen. Fazit: lustig, rasant, kurzweilig.
Pumpkin Punch ist bei Game Factory erschienen und für zwei bis sechs Spieler ab sechs Jahren.
Für Schleimfans
Schleim zieht an - denn sollte man nicht meinen, dass Grundschüler und Teenager abwinken, wenn sie ein Spiel mit der Altersangabe „Ab vier Jahren“ sehen? Bei „Slimy Joe“ schreien alle „hier“, wenn es darum geht, in eine Schale grünen Schleims zu greifen und darin nach sogenannten Flatterlingen zu suchen. Lustig ist: Die Schale steht im Maul einer fleischfressenden Pflanze und dieses Maul klappt zu, wenn ein zufälliger Timer abgelaufen ist. Sprich: Die Spieler müssen schnell die im Schleim steckenden Flatterlinge ertasten. Blöd nur, dass sie die gleiche Form wie die ebenfalls unter den Schleim gemischten Nieten haben. Fazit: Hier geht es nicht ums Gewinnen - hier geht es um das „coole Schleim-Gefühl“.
Slimy Joe von Florian Nadler ist bei Ravensburger erschienen und für zwei bis vier Spieler ab vier Jahren.
Für Glückspilze
Zentral an „Vampire Party“ ist ein riesiger Spielplan mit Laufstrecke und Drehscheibe. Der Zeiger ist der Kochlöffel einer strengen Köchin, die nicht will, dass Blutorangen-Spalten aus ihrer Küche stibitzt werden. Zeigt dieser Löffel nach der Drehaktion auf ein Feld mit Spielfigur, verwandelt sich diese in eine Fledermaus. Und Fledermäuse kommen leider nur noch langsam voran. Spannend ist, dass es oft vorkommt, dass die Spieler einen Löffel würfeln und damit die Drehscheibe aktivieren müssen. Wer schafft es aus der Küche zurück ins Kinderzimmer und verliert dabei am wenigsten Zeit? Fazit: ein Spiel für Glückspilze. Vampire Party von Reiner Knizia ist bei Piatnik erschienen und für zwei bis fünf Spieler ab fünf Jahren.
Für Monsterfänger
Monster sind nicht gleich Monster. Das merken die Spieler rasch, wenn sie bei „Monsterjäger“ immer wieder Karten abgeben müssen, weil sie nicht richtig geschaut haben. Ziel ist es nämlich, mit einer Klatsche ausschließlich auf diejenige Monsterkarte zu schlagen, die das dreiteilige Bild im Monster-Mixer zeigt. Das Wesen im Mixer hat rosa Füße, blaue Hände und Hörner? Dann Obacht: Auf den ausliegenden Karten sind gehörnte Rosa-Füßler gleich drei Mal zu finden - zwei davon mit blauen Händen, aber nur eines davon identisch mit dem im Mixer. Also schnell auf das Auge am mechanischen Mixer gedrückt, und schon taucht das nächste Monster auf. Fazit: ein Spielehit von früher in neuem Gewand; actiongeladen und spaßig.
Monsterjäger ist bei Schmidt Spiele erschienen und für zwei bis vier Spieler ab fünf Jahren.
Für Teamspieler
Achtung, Suchtgefahr. „Zombie Kidz Evolution“ ist nämlich ein Spiel, das sich weiterentwickelt. Schritt für Schritt werden die Herausforderungen größer. Umschläge mit neuen Regeln und Materialien werden geöffnet, neue Figuren kommen hinzu. Was besonders viel Spaß macht: Im Regelheft gibt es Platz für Sticker, und nach jeder Partie darf etwas beklebt werden. Grundsätzlich geht es darum, Zombies aus einer Schule zu verjagen. In welche Räume die Figuren gelegt werden sollen, geben Würfel vor. Die Spieler haben die Aufgabe, die Zombies durch Absprachen zu vertreiben und die Schule zu verriegeln. Was sich gruselig anhört, ist dank der gelungenen Illustrationen eher witzig. Fazit: Wer Feuer fängt, wird lange und intensiv dabeibleiben. Das Spiel ist spannend und hat es auf die Empfehlungsliste der Jury „Kinderspiel des Jahres 2020“ geschafft.
Zombie Kidz Evolution von Annick Lobet ist bei Le Scorpion masqué beziehungsweise Asmodee erschienen und für zwei bis vier Spieler ab sieben Jahren.