Kirchheim
Spielespaß statt Ferienfrust

Freizeit Gesellschaftsspiele bringen Leben in die Bude und können an den Ferientagen für einen lockeren Zeitvertreib sorgen. Hier gibt es Tipps zu Neuheiten, die empfehlenswert sind. Von Tanja Liebmann

Schluss mit Langeweile und Lockdown-Sorgen: Es gibt genügend schöne Spiele, mit denen Familien und Freunde während der Pfingstferien kurzweilige Stunden erleben können. Nachfolgend gibt es Empfehlungen für unterschiedliche Altersgruppen und Geschmäcker.

 

Für Geschickte

Wenn aus einer Spielepackung eine Kullerbahn mit zwei Ebenen entsteht, macht das optisch Eindruck. Noch dazu, wenn auf die höhere Ebene funkelnde Edelsteine geschüttet werden. Zu „Käpt’n Kuller“ gehört auch ein Zielfernrohr mit Totenkopf und Säbeln. Welch eine Freude für mutige Piraten-Kegler, denen sich die Aufgabe stellt, die Diamanten auf die untere Ebene zu schießen. Also los: Rohr in Stellung bringen, Kugel durch das Rohr kullern lassen und hoffen, dass eine gute Kombination aus Steinen nach unten purzelt. Plättchen auf der Zie­lebene zeigen nämlich, welche Edelsteine abgegeben werden müssen, um eben jene Plättchen zu ergattern. Fazit: Ganz schön kniffelig auch mit Hindernissen spielbar.

Käpt’n Kuller von Kirsten Hiese ist bei Schmidt Spiele erschienen und für zwei bis vier Spieler ab fünf Jahren.

 

Für Zocker

Welch ein Geschrei, Freude und Ärger - bei „Kanonen und Dublonen“ ist beides dabei. Wie herrlich, wenn man als einziger eine Insel mit wertvoller Beute ansteuert und kräftig abkassieren kann. Doch welch ein Pech, wenn die Mitspieler in die Quere kommen. In jeder Runde stehen nämlich drei Inseln zur Wahl und die Spieler müssen sich per geheimer Karte entscheiden, wo sie hinwollen. Landen mehrere Zocker am selben Ort, entscheiden Würfel, wer die Beute bekommt oder ob sie liegen bleiben muss. Da Runde um Runde der Zufall den Wert der Beute bestimmt und die Spieler immer wieder neu planen können, ist es mehr als spannend, wer den größten Erfolg einfahren wird. Fazit: nervenaufreibend, laut und lustig.

Kanonen und Dublonen von Michael Schacht ist bei Pegasus Spiele erschienen und für zwei bis vier Spieler ab sechs Jahren.

 

Für Rübenzieher

Spiele für Kindergartenkinder müssen stabil und robust sein. „Happy Bunny“ erfüllt das. Zwar könnte man meinen, dass unterschiedlich lange Karotten, die in Schlitze des Spielplans gesteckt werden, leicht verbiegen können. Doch weit gefehlt. Und das ist auch gut so, denn tatsächlich ist das Ziehen und Stecken der Karotten das A und O dieses Spiels. Die Kinder haben die Aufgabe, „gute“ Karotten zu finden, denn nur die dürfen sie behalten. Der Clou ist: Am grünen Oberteil der Rübe sieht niemand, was sich darunter verbirgt. Wer hat am meisten Glück oder kann sich die „schlechten“ Stellen gut merken, um diese zu meiden? Prima ist, dass das Spiel auch im Team gespielt werden kann. Fazit: kurzweilig und hübsch gestaltet.

Happy Bunny von Peggy Brown ist bei Blue Orange/Asmodee erschienen und für ein bis vier Spieler ab drei Jahren.

Für Teamspieler

„Silencio“ ist ein Kartenspiel, bei dem die Spieler nicht miteinander reden dürfen. Ziel ist, möglichst viele Karten abzulegen. Vier Farb­reihen stehen dafür zur Wahl. Allerdings dürfen die passenden Karten dort nur in aufsteigender Reihenfolge landen. Sprich: Liegt in der blauen Reihe eine blaue Vier, darf dort keine blaue Drei mehr gelegt werden. Wie gut, dass die mit Symbolen ausgestatteten Karten zahlreiche taktische Möglichkeiten bieten - etwa die, eine bereits liegende Karte wieder entfernen zu dürfen. Wird es dem Team gelingen, den besten Weg der Ablage zu finden und nicht in der Sackgasse zu landen? Fazit: still und herausfordernd.

Silencio von Cesar Comez Bernadino ist bei Zoch erschienen und für zwei bis vier Spieler ab zehn Jahren.

 

Für Detektive

Gleich vorweg: „The Key - Raub in der Cliffrock Villa“ ist auch alleine spielbar. So richtig spannend wird aber die Neuheit, wenn mehrere Spieler mitmachen. Jeder hat dann das Ziel, drei Kriminalfälle zu lösen, um einen dreistelligen Code zu knacken. Als Hilfe erhalten die Spieler mitunter ein geheimes Tableau, auf dem sie Hinweise markieren können - etwa, ob der Täter eine Brille trug und auf welche Weise er geflüchtet ist. Die Hinweise stehen auf Karten, die unterschiedlich viele Ermittlungspunkte „kosten“. Kniffelig ist: Die Spieler dürfen beliebig viele Karten ziehen, doch je weniger Ermittlungspunkte sie für das Knacken des Codes benötigen, desto besser. Fazit: anziehend und anspruchsvoll.

The Key - Raub in der Cliffrock Villa von Thomas Sing ist bei Haba erschienen und für ein bis vier Spieler ab acht Jahren.