Kirchheim

Stadt saniert so schnell wie möglich

Schulsport Das Kirchheimer Ludwig-Uhland-Gymnasium soll in absehbarer Zeit einen neuen Hallenboden erhalten. Die Arbeiten sind ausgeschrieben. Angebote liegen seit einer Woche vor. Von Andreas Volz

Sportunterricht am Ludwig-Uhland-Gymnasium: Die Schüler müssen nicht nur auf Ball und Gegner achten, sondern auch auf gefährlich
Sportunterricht am Ludwig-Uhland-Gymnasium: Die Schüler müssen nicht nur auf Ball und Gegner achten, sondern auch auf gefährliche Löcher im Boden.Foto: Markus Brändli

Große Aufregung um einen kleinen Text: Die Pressemitteilung der Jungen Union Kirchheim - die wir im unserer gestrigen Ausgabe veröffentlicht hatten - ist im Kirchheimer Rathaus auf großes Unverständnis gestoßen. Den Zustand des Hallenbodens in der Sporthalle am Ludwig-Uhland-Gymnasium kann und will die Stadtverwaltung nicht beschönigen. Die Schäden im Boden sind ja auch offensichtlich und nicht zu leugnen.

Aber es sei schlichtweg falsch, dass die Stadt in dieser Sache seit sieben Jahren untätig geblieben sei, sagte Kirchheims Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker gestern auf telefonische Nachfrage: „Ich weiß nicht, wo die Jahreszahl 2011 herkommen soll. Da haben wir nichts vorliegen.“ Die Stadt sei regelmäßig im Gespräch, und zwar mit allen Schulen. Außer den Schulleitungen seien auch die Fachbereichsleiter in die Gespräche eingebunden.

Dringlicher als der Sporthallenboden sei der Teppichboden im Bauteil C gewesen: „Das haben wir gemacht.“ Ähnlich habe es sich im vergangenen Sommer mit der Sanierung des Sportplatzes im Freien verhalten, der sich eben nicht in einem ordentlichen Zustand befunden habe: „Den mussten wir richten, schon allein aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht.“

Auch dass die Stadt nichts unternehme, um den Boden richten zu lassen, sei vollkommen falsch: „Die Ausschreibung, um den Hallenboden zu sanieren, ist erfolgt. Seit einer Woche sind jetzt die Angebote im Haus.“ Konkret sehen die Angebote so aus, dass weiteres Flicken der Schäden am Boden 30 000 Euro kosten würde. Die Sanierung des kompletten Bodens käme dagegen auf 100 000 Euro. Für die Oberbürgermeisterin ist der Fall klar: „Wenn wir jetzt ein weiteres Mal flicken, taucht das Problem spätestens in drei Jahren wieder auf.“

So gesehen, dürfte alles darauf hinauslaufen, dass die Halle in absehbarer Zeit einen komplett neuen Boden erhält. Wann genau das der Fall sein wird, hängt noch von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Der ideale Zeitraum läge natürlich in den großen Ferien. Dafür wäre es zwar ziemlich knapp. Aber völlig ausgeschlossen ist es nicht: „Wir sind gerade dabei, zu klären, ob wir das in den Sommerferien machen lassen können.“

Schulleiter Georg Braun bestätigt die Angaben der Oberbürgermeisterin vor Ort in der Halle: „Wir sind in enger Absprache mit der Stadt. Im Herbst haben wir auf den Zustand des Bodens hingewiesen, und seither ist das auch bei der Stadt in Bearbeitung.“ Vor allem stört sich der Rektor am Vorwurf des „unkoordinierten Vorgehens“, der in der Pressemitteilung erhoben worden war. Die Kommunikation mit der Stadt verlaufe gut, und das gemeinsame Vorgehen sei durchaus koordiniert.

Der Boden sei allerdings schon mehrfach geflickt worden. Ein Blick auf die Spielfläche bestätigt diese Aussage an allen Ecken und Enden: Rund um die „Pfostenlöcher“ - die hier ausnahmsweise einmal kein Fall für die Archäologie sind - heben sich große Flächen deutlich sichtbar vom restlichen Hallenboden ab. Erst recht stellen die Löcher an denjenigen Stellen Stolperfallen dar, an denen gar keine Löcher vorgesehen sind. An diesen Stellen fehlt dann ja auch die Abdeckung. Es ist also keine Frage: Nach über drei Jahrzehnten wäre es alles andere als eine Fehlinvestition, den Boden rundum zu sanieren.

Keine Gefahr fürs Sport-Abitur

Dass allerdings das Abitur im Fach Sport durch den Zustand des Hallenbodens gefährdet sein soll, kann Georg Braun so nicht bestätigen: „Das Sport-Abitur machen wir sowieso immer im Verbund mit anderen Schulen, das ist ganz normal.“ Leider könne das Ludwig-Uhland-Gymnasium seine Halle innerhalb dieser Verbünde tatsächlich nicht für Ballsportarten zur Verfügung stellen: „Dafür bietet der Boden keine optimalen Voraussetzungen.“ Deshalb kümmere sich die Sportfachschaft des LUG dann eben um Sportarten wie Leichtathletik oder Schwimmen und suche dafür nach geeigneten Sportstätten.

Und wenn alles gut läuft, könnte das Ludwig-Uhland-Gymnasium schon für die Sport-Prüfungen 2019 wieder eine brauchbare Halle anbieten. Damit wäre allen am besten geholfen.