Kirchheim
Stadt und Knights planen gemeinsam

Sporthalle Eine Machbarkeitsstudie soll aufzeigen, ob und wo es in Kirchheim eine kombinierte Halle geben kann – für Schul- und Profisport. Von Andreas Volz

Eine neue Halle braucht es in Kirchheim – wenn nicht sogar zwei: Wie die Sportentwicklungsplanung aufgezeigt hat, fehlen für den Schulsport vier Hallenteile, sodass die Stadt mindestens eine Dreifeldhalle bauen muss. Außerdem benötigen die Knights, die Profi-Basketballer des VfL Kirchheim in einigen Jahren eine neue Halle, um die künftigen Auflagen des Liga-Verbands erfüllen zu können.

Was also liegt näher, als sich zusammenzutun, um eine Halle zu bauen, die beiden Anforderungen genügt? Was dazu alles nötig ist, soll eine
 

Mit der Studie fällt noch keine Entscheidung über den Bau einer Halle.
Oberbürgermeister Pascal Bader
zur Tatsache, dass nach wie vor alle Möglichkeiten offen sind

Machbarkeitsstudie zeigen. Die Knights haben der Stadtverwaltung vorgeschlagen, gemeinsam die Firma IFS Sport mit Sitz in Euskirchen damit zu beauftragen, eine solche Studie zu erstellen. Die Kosten in Höhe von knapp 54 000 Euro sollten sich Stadt und Sportverein teilen.

Genau diese Kostenteilung war im Gemeinderat sehr umstritten. Stadtrat Gerd Mogler von der Christlichen Initiative Kirchheim (CIK) bemerkte dazu: „Wenn ein Profi-Verein die Studie zur Hälfte mitfinanziert, hat das für uns ein G’schmäckle. Deshalb sollte die Stadt die Kosten der Untersuchung komplett selbst tragen.“ Der SPD-Fraktionsvorsitzende Marc Eisenmann teilte diese Ansicht. Die Stadt brauche eine „neutrale Beurteilung“, weshalb sie die Studie nicht gemeinsam mit den Knights in Auftrag geben solle. Für seinen Geschmack waren im Vorfeld dieses Auftrags noch zu viele Fragen ungeklärt. „Wenn neue Auflagen der Liga zum Bau einer neuen Halle führen, müssen wir diese Auflagen kennen. Sie sollten in der Sitzungsvorlage stehen.“

Zu den beiden möglichen Standorten, die die Vorlage erwähnt – „Sportpark am Schlossgymnasium und Bahnhof“  –, stellte er fest: „Es gibt eigentlich nur einen Standort, wenn Schüler die Halle zu Fuß erreichen sollen.“ Offen ließ er, welchen der beiden Standorte er meinte. Weil die neue Halle aber dem Schlossgymnasium, der Raunerschule, der Teck- und der Freihof-Realschule zur Verfügung stehen soll, dürfte es sich um den Sportpark in der Jesinger Halde handeln. Außerdem zweifelte er daran, dass die Halle bereits 2026 oder spätestens 2027 stehen würde, und fragte: „Wie sieht dann das Vorgehen der Liga aus?“

Sonderlizenz oder ein Ausweichquartier als „Exil“

Diese Frage beantwortete Marco Wanzke vom Sachgebiet Schulen und Sport: „2026 ist der früheste Zeitpunkt, zu dem die Halle stehen müsste. Wenn der Bau beschlossen ist, könnte es bis zur Fertigstellung eine Sonderlizenz geben.“ Sollte diese Lizenz verweigert werden, müssten die Knights solange in einer anderen Stadt ihre Heimspiele austragen, beispielsweise in Göppingen. Die dortige EWS-Arena könnte aufzeigen,  wie sich eine Multifunktionshalle in Kirchheim nutzen ließe: außer für Profisport auch für Konzerte oder sonstige Unterhaltungsveranstaltungen: „Dann lassen sich mit einer solchen Halle sogar schwarze Zahlen schreiben.“

Für Ulrich Kübler (Freie Wähler) ist es sinnvoll, eine Halle, die die Stadt ohnehin für den Schulsport braucht, gleich so zu bauen, dass sie auch die Profi-Basketballer nutzen können. Wilfried Veeser (CDU) verwies darauf, dass es ja noch keine Entscheidung über den tatsächlichen Bau der Halle sei. Heinrich Brinker (Linke) fand es zwar befremdlich, dass ein Liga-Verband Vorgaben machen kann, die immer anspruchsvoller werden. Aber auch er fand es gut, wenn sich die Knights an den Kosten der Studie beteiligen.

Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Manfred Machoczek verspricht sich von der Studie auch Aussagen über Vor- und Nachteile einer reinen Schulsporthalle. Ähnlich sieht auch Oberbürgermeister Pascal Bader die Interessen der Kommune trotz der Kostenteilung gewahrt. Die hundertprozentige Kostenübernahme durch die Stadt lehnte der Gemeinderat mit neun zu 19 Stimmen deutlich ab. Dem Auftrag an IFS Sport stimmte er bei drei Gegenstimmen und vier Enthaltungen zu.